Wissen-News Sommer 2022: Globale Erwärmung führte zu mehr als der Hälfte der hitzebedingten Toten

29. Oktober 2024, 15:45 Uhr

Der Sommer im Jahr 2022 war besonders heiß, was in Europa zu rund 68.000 Todesfällen zusätzlich führte. Spanische Forscher haben nun herausgefunden, das die meisten auf das Konto des Klimawandels gehen.

Die Untersuchung des Barcelona Institute for Global Health (ISGlobal) baute auf bereits bestehenden Studien zum ungewöhnlich heißen Sommer 2022 in Europa auf. Diese hatten die Zahl von 68.593 Todesfällen für den Kontinent ergeben, die direkt auf die hohen Temperaturen zurückzuführen waren. Die neue Studie hat nun ergeben: 38.154 dieser Fälle, beziehungsweise 56 Prozent wären ohne den menschengemachten Klimawandel nicht passiert. Die Zahl der Frauen und der Menschen über 80 Jahren waren zudem in dieser Gruppe überproportional vertreten.

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Covergrafik zur Podcast-Folge von "Meine Challenge": Leben mit der Klimakrise. Die Illustration zeigt ein Porträt eines jungen Mannes. In seiner Hand hält er die Erdkugel, die in Flammen steht. Daneben der Schriftzug: Leben mit der Klimakrise. 39 min
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MDR Fr 17.09.2021 12:00Uhr 38:35 min

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Frauen und Ältere besonders gefährdet

Die spanischen Experten hatten dazu Aufzeichnungen zu Temperaturen und Todesfällen in 35 europäischen Ländern aus den Jahr 2022 analysiert. Dazu kamen Daten zu globalen Temperaturanomalien aus den Jahren 1880 bis 2022, wodurch sie für jede Region den Anteil der Erderwärmung an der jeweiligen Hitzewelle errechnen konnten. Mithilfe weiterer Modelle kalkulierten die Forschenden die lokalen Temperaturen, wie sie ohne die globale Erwärmung aufgetreten wären und konnten so schließlich die Zahl der Hitzetoten bestimmen, die auf den Klimawandel zurückzuführen sind.

"Diese Studie wirft ein Schlaglicht darauf, wie sich die globale Erwärmung auf die öffentliche Gesundheit auswirkt", erklärt die Studienautorin Thessa Beck. "Während die Zahl der hitzebedingten Toten in fast allen analysierten Ländern angestiegen ist, sind nicht alle Menschen gleichermaßen davon betroffen. Frauen und ältere Menschen sind besonders durch steigende Temperaturen gefährdet." Die Wissenschaftler fordern daher die Regierungen in Europa auf, noch mehr in Maßnahmen zu investieren, die einerseits die Erderwärmung begrenzen und andererseits deren Folgen lindern.

Links/Studien

Die Studie "Mortality burden attributed to anthropogenic warming during Europe’s 2022 record-breaking summer" ist im Fachjournal "npj Climate and Atmospheric Science" erschienen.

cdi

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | 24. September 2024 | 19:00 Uhr

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