Forschende der sächsischen Freiberg Institute gGmbH (FILK) und des Deutschen Instituts für Textil- und Faserforschung (DITF) im schwäbischen Denkendorf haben ein Kunstleder entwickelt, bei dem sowohl das Fasermaterial als auch das Beschichtungspolymer identisch sind. Das ist eine Voraussetzung dafür, dass es vollständig recycelt werden kann und für die Erfüllung der Ökodesignverordnung der Europäischen Union, die im Rahmen des "Green Deals" im Jahr 2022 verabschiedet wurde.

Als Grundmaterial nutzen die Expertenh aufgrund seiner Eigenschaften das sogenannte Polyester-Polybutylensuccinat (PBS). Dieses lässt sich biologisch herstellen und ist mittlerweile größeren Mengen am Markt verfügbar. Die biologische Abbaubarkeit von PBS konnte in mehreren Versuchen nachgewiesen werden, zudem kann es thermoplastisch verarbeitet , also bei bestimmten Temperaturen verformt werden. Durch diese Eigenschaft wird ein späteres Produktrecycling vereinfacht.

Nach der Grundlagenforschung am DITF konnte das neuartige Material schließlich aus den PBS-Verbundmaterialien mit dem typischen Aufbau für Kunstleder am FILK hergestellt. Dabei zeigten sich eine hohe Sortenreinheit und eine biologische Abbaubarkeit des Kunstleders, das damit die Voraussetzung für einen geschlossenen Recyclingprozess erfüllt.

cdi/pm