Treibhausgas-Emissionen in Deutschland Top 30 CO2-Verursacher in der Industrie: Fünf davon in Mitteldeutschland
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07. Juni 2023, 10:21 Uhr
Die Eisen- und Stahlerzeugung hat einen wichtigen Anteil am Ausstoß industrieller Treibhausgase in Deutschland. Das geht aus einer Untersuchung des Öko-Instituts im Auftrag der Umweltorganisation WWF Deutschland hervor. Insgesamt stieß Deutschland im vergangenen Jahr laut Expertenrat für Klimafragen 746 Millionen Tonnen Treibhausgase aus – hier handelt es sich um vorläufige Zahlen.
Die Industrie lag als Quelle klimaschädlicher Gase dabei mit 164 Millionen Tonnen auf dem zweiten Rang hinter der Energiewirtschaft (256 Mio. Tonnen) und vor dem Verklehr (148 Mio. Tonnen). Das Öko-Institut und der WWF schlüsseln in ihrem Papier die Top 30 der Industrieanlagen in Deutschland nach Treibhausgas-Ausstoß auf. Der Schwerpunkt liegt dabei auf industriellen Produktionsstätten. Industrie-Kraftwerke klammern sie weitgehend aus. Anlagen aus der Eisen- und Stahlerzeugung belegen dabei die Plätze 1 bis 13, gefolgt von einer Kalkanlage. Die dreißig CO2-intensivsten Industrieanlagen in Deutschland verursachten laut dem Bericht im vergangenen Jahr 58 Millionen Tonnen CO2-Emissionen.
Der Industriesektor ist ein Schwergewicht beim CO2-Ausstoß und damit auch beim Klimaschutz. Ihn zu transformieren ist eine der wichtigsten Aufgaben für Politik und Wirtschaft.
5 Unternehmen aus Mitteldeutschland unter den Top 30
In Mitteldeutschland haben laut dem Bericht fünf Industriebetriebe im vergangenen Jahr besonders viel Kohlendioxid ausgestoßen. Es sind die Drehöfen im Zementwerk Deuna (Thüringen) und die Ethylanlage Böhlen (Sachsen) mit je 1,0 Millionen Tonnen CO2, und in Sachsen-Anhalt die zwei Ammoniakanlagen in Wittenberg (je 0,9) sowie das Zementwerk Karsdorf und das Schwenk Werk Bernburg (je 0,8 Millionen Tonnen CO2). Zum Vergleich: Der größte CO2-Verursacher der Liste ist das Integrierte Hüttenwerk Duisburg mit 7,9 Millionen Tonnen im Jahr 2022.
Industrie hatte 2022 weniger Emissionen
Der Expertenrat für Klimafragen hatte in seinem Prüfbericht zu den Emissionsdaten 2022 bei der Industrie einen Rückgang der CO2-Emissionen um 19,1 Millionen Tonnen gegenüber dem Jahr 2021 errechnet. Damit erreichte die Industrie sogar die gesteckten Klimaziele. Allerdings, so die Experten, lag das an den Folgen des Krieges in der Ukraine und dem dadurch geringer als erwartet ausgefallenen Wachstum der Wirtschaftsleistung in Deutschland.
(dpa/pm)
Links/Studien
Zur Mitteilung des WWF: Die Dirty Thirty
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 06. Juni 2023 | 14:00 Uhr