Archäologie Substanz zum Einbalsamieren von Mumien entschlüsselt
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07. Februar 2023, 14:48 Uhr
Ein deutsch-ägyptisches Forscherteam hat erstmals nachgewiesen, mit welchen Substanzen die alten Ägypter ihre Mumien einbalsamierten. Dabei konnten die Experten unter anderem von der Münchner LMU und der Uni Tübingen zeigen, welche Stoffe sich hinter namentlich bereits bekannten Bezeichnungen verbergen und welche Substanzen für welches Körperteil verwendet wurden
Mithilfe chemischer Rückstandsanalysen konnten die molekularen Reste jener Substanzen herausgelöst und identifiziert werden, die sich früher in einem Gefäß befunden hatten, das im ägyptischen Sakkara unweit der Unaspyramide gefunden worden war. "Seit langer Zeit wurde die von den alten Ägyptern als "antiu" bezeichnete Substanz mit Myrrhe oder Weihrauch übersetzt. Doch wir konnten nun zeigen, dass sich dahinter ein bestimmtes Gemisch ganz unterschiedlicher Zutaten verbirgt, die wir mit Hilfe der Gaschromatographie-Massenspektrometrie entschlüsseln konnten", erklärt der Projektleiter Projektleiter Maxime Rageot.
Bei der in Sakkara gefundenen Substanz habe sich um eine Mischung aus Zedernöl, Wacholder- beziehungsweise Zypressenöl und tierischen Fetten gehandelt. Eine weitere Erkenntnis der Untersuchung war, dass Mumifizierungen für den frühen globalen Handel offenbar von großer Bedeutung waren. Denn ein großer Teil der Materialien, die dafür verwendet wurden, stammte nicht aus Ägypten, sondern zum Teil aus dem Mittelmeerraum und sogar auch aus dem tropischen Afrika und Südostasien.