Archäologie 2.300 Jahre alte "Goldjungen"-Mumie der Ägypter durchleuchtet
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31. Januar 2023, 12:11 Uhr
Wissenschaftler der Universität Kairo in Ägypten haben die 2.300 Jahre alte ungeöffnete Mumie eines Teenagers mit einem Computertomografen (CT) durchleuchtet. Dabei entdeckten sie, dass der Körper des zum Todeszeitpunkt etwa 15 Jahre alten und 1,30 Meter großen Jungen mit 49 wertvollen Amuletten geschmückt war.
Die aus Gold, Halbedelsteinen, gebranntem Ton und Keramik gefertigten Amulette, die der Mumie den Namen "Goldjunge" einbrachten, sollten ihren Träger nach Angaben der Forscher im Jenseits schützen und ihm Kraft geben. Die alten Ägypter glaubten, dass der Geist eines Menschen nach seinem Tod einen gefährlichen Weg durch die Unterwelt antreten muss. Der "Goldjunge", der zum Zeitpunkt seines Todes hohen gesellschaftlichen Status hatte, erhielt für diese letzte Reise auch Sandalen. Diese sollten es ihm ermöglichen, "aus dem Sarg zu laufen", wie es im Totenbuch der alten Ägypter steht.
Der Junge trug zudem eine vergoldete Maske und einen Brustpanzer. Sein Hirn war durch die Nase entfernt worden und der Schädel mit Harz gefüllt, wie die Auswertung der CT-Scans ergab. Bis auf das Herz wurden auch die inneren Organe entnommen. Die 1916 in Oberägypten entdeckte Mumie des "Goldjungen" stammt aus der ptolemäischen Zeit um 330 vor Christus. Seit ihrem Fund war sie im Ägyptischen Museum in Kairo aufbewahrt worden.