Wenn's bei Männern nicht läuft, ist das oft schnell sichtbar – bei Frauen dagegen komplizierter. Die Technische Universität Dresden möchte die Diagnostik von sexuellen Funktionsstörungen bei Frauen verbessern. Als Hintergrund nennt die Uni aktuelle Zahlen, wonach 18 Prozent der Frauen in Deutschland unter Problemen hinsichtlich ihrer Sexualität leiden.

Dazu zählen fehlendes sexuelles Interesse oder Erregung, Orgasmusschwierigkeiten oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Solche Funktionsstörungen würden in der klinischen Praxis häufig nicht erkannt, schreibt die Universität, und daher nicht adäquat behandelt. Ein neues, diagnostisches Interview für sexuelle Funktionsstörungen bei Frauen (DISEX-F) soll dabei helfen, sexuelle Funktionsstörungen in Zukunft frühzeitig zu erkennen.

Um die Verlässlichkeit des Diagnoseinterviews zu validieren, werden derzeit hundert Frauen im Raum Dresden gesucht, die unter sexuellen Problemen leiden. Insbesondere seien Probandinnen im Alter von dreißig Jahren oder älter gesucht, diese Personengruppe sei bisher schwer zu erreichen gewesen. Neben einer kleinen Aufwandsentschädigung erhielten teilnehmende Frauen eine Rückmeldung zu den Interviewergebnissen sowie Informationen zu Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten. Die Studie ist Teil des DISEX-Projekts der TU Dresden. Dazu gehört auch eine Studie zu sexuellem Vermeidungs- und Sicherheitsverhalten sowie sexuellen Motiven von Frauen mit und ohne sexuelle Funktionsstörungen.

Interessierte können zunächst an einer Onlinebefragung teilnehmen und werden danach zum Interview geladen.