verschiedene Lebensmittel auf einer Arbeitsplatte in einer Küche.
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Alltagsgeschichten Lebensmittelverschwendung vermeiden: Wo Eltern zu Resterettern werden

31. August 2021, 18:08 Uhr

Lebensmittelverschwendung findet in wahrscheinlich jedem Haushalt statt. Wo die Tücken im alltäglichen Umgang mit Lebensmitteln in einer Familie mit Kindern liegen, erklärt uns Anja Schiller, eine Familienmutter aus Leipzig. Daneben liefert sie zahlreiche Tipps gegen Lebensmittelverschwendung, die fest in ihren Alltag integriert sind.

Halbvolle Brotdosen, die nach der Schule wieder nach Hause geraten, sind in Familien mit Kindern wohl keine Seltenheit. Doch das bedeutet nicht unbedingt, dass in Familien Lebensmittelverschwendung eher ein Thema ist als in Single-Haushalten beispielsweise. "Letzten Endes hat man für die Lebensmittel dann ja auch mehr Verwerter", erklärt Anja Schiller (Name von Redaktion geändert) lachend. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Mann und zwei Töchtern im Alter von sieben und zehn Jahren in Leipzig. Grundsätzlich achtet die Familie sehr darauf, dass in ihrem Alltag möglichst wenig Lebensmittel in der Tonne landen. Doch immer lässt sich das nicht vermeiden.

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Lebensmittel richtig lagern und Großeinkäufe vermeiden

Damit möglichst wenig Lebensmittel von der vierköpfigen Familie verschwendet werden, hat Anja Schiller einige Tricks. Sie achtet zum Beispiel darauf, dass der Kühlschrank möglichst gut sortiert ist – der Quark, der am längsten haltbar ist, gehört dabei nach ganz hinten. Zudem lagert sie Gemüse stets im Gemüsefach oder zu kalter Jahreszeit gerne auch auf dem Balkon, damit es bei Zimmertemperatur nicht schlecht wird. Für Konserven nutzt sie eine Schublade, damit von oben direkt das Mindesthaltbarkeitsdatum erkennbar ist und keine Dosentomaten oder Bohnen in der hintersten Ecke eines Schrankes vergessen werden.

Daneben taktet Anja Schiller jede Woche genau durch. Anstelle eines wöchentlichen Großeinkaufs, erledigt sie die Einkäufe portioniert an mehreren Tagen. Der größte Einkauf findet meist gegen Ende der Woche statt. Denn: Nur am Wochenende kocht die Familie ein warmes Gericht pro Tag und "das zelebrieren wir dann auch richtig", so die Familienmutter. Unter der Woche sind die Kinder in der Schule mit einem warmen Mittagessen versorgt, sodass es abends das klassische Abendbrot, eine Suppe, Salat oder andere leichtere Kost gibt. Corona und das damit verbundene Homeschooling bringt den Alltag an dieser Stelle derzeit aus der Routine. Anja Schiller plant nun anders: Große Portionen vorkochen, Gerichte neu kombinieren und das klassische Resteessen sind Methoden, die ihr nun durch den Alltag helfen.

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Anstelle eines wöchentlichen Großeinkaufs werden die Einkäufe portioniert. Bildrechte: Alina Schreiber

Resteessen gegen Lebensmittelverschwendung

Das Thema Resteverwertung hat Anja Schiller bereits von ihren Eltern gelernt. Sie erinnert sich zurück an ihre Leibspeise aus der Kindheit: Die übriggebliebenen Klöße der Feiertage – in Scheiben geschnitten und deftig in der Pfanne angebraten.

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Heute ist das Resteessen der Familie Schiller sehr abwechslungsreich: Mal werden zahlreiche kleine Töpfchen mit verschiedensten aufgewärmten Essensresten auf dem Tisch drapiert. Ein anderes Mal kombiniert Anja Schiller die übrig gebliebenen Nudeln mit Gemüseresten vom Vortag zu einem Auflauf. Manchmal werden aus Salzkartoffeln Bratkartoffeln, und wieder ein anderes Mal lösen die Kartoffeln vom Vortag den Reis zum Hühnerfrikassee ab. Ihre Töchter stört das Resteessen nicht – sie würde es eher freuen, wenn es jeden Tag übriggebliebenen Milchreis oder Nudeln mit Tomatensauce zum Mittag geben würde.

Werte an Kinder vermitteln

Anja Schiller und ihr Mann legen viel Wert darauf, dass auch ihre Kinder lernen, bewusst mit Lebensmitteln umzugehen. Nicht nur in puncto Lebensmittelverschwendung. Sie sollen lernen, möglichst gesund zu essen und Lebensmittel wertzuschätzen. Anja Schiller möchte dabei als Vorbild fungieren: Sie kauft Obst und Gemüse in Frischenetzen, achtet darauf, dass es möglichst regional angebaut wurde und lässt ihre Töchter häufig mitkochen, wenn sie möchten. Möhren schälen und Gemüse schnippeln sie gerne. Aber nicht immer stößt Anja Schiller auf Begeisterung ihrer Töchter, wenn es um den Umgang mit Lebensmitteln geht. Ein Diskussionsthema: "Erst eine kleine Portion auf den Teller packen und später etwas nachnehmen", stößt bei den Töchtern der Schillers häufig auf taube Ohren. Dann kann es durchaus passieren, dass Reste in der Tonne landen. Meist befüllen die Eltern ihre Teller gewissenhaft aber zunächst etwas spärlicher, damit sie anschließend die Kinderteller leeren und schließlich: die Reste retten.

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