Hass ist überall: im Netz, auf der Straße, in der Politik - geschürt nicht nur durch Populisten, Hetzer und Extremisten. Ist Hass einfach böse oder legitim in einer demokratischen Gesellschaft? Daniela erkundet den Hass.
Hass ist ein mächtiges Gefühl, das mit einer tiefen Abneigung gegen andere Menschen verbunden ist. Doch ist Hass auch ein Ausdruck von Ohnmacht und einer Angst vor Veränderungen? Und wird im politischen Diskurs der Vorwurf, jemand betreibe Hass und Hetze vorschnell genutzt, um die gegnerische Seite zu verunglimpfen? Das sind zwei der Fragen, die die Politikwissenschaftler Olaf Jann und Veith Selk in ihrem Buch "Moralische Gentrifizierung" (Campus Verlag, 2023) erörtern. Darin geht es um die Krise demokratischer Gesellschaften im Angesicht zahlreicher Transformationskonflikte und um die Rolle, die negative Emotionen wie Hass und dessen Artikulation dabei spielen.
Hass im Netz kann den demokratischen Diskurs bedrohen, schreiben die Macherinnen und Macher der Studie "Lauter Hass - leiser Rückzug". Mit Beleidigungen oder Nacktbildern werden besonders Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund und queere Menschen angegriffen.
Seit Jahren verbreitet der Rechtsextremist Sven Liebich Hetze: online und auf der Straße. Er hat aus dem Hass ein Geschäftsmodell gemacht. Immer wieder macht er Menschen zur Zielscheibe. Doch auf hunderte Ermittlungsverfahren folgen nur wenige Urteile. Die Betroffenen verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat. Tun die zuständigen Behörden genug? Kann es sein, dass der Rechtsstaat im Fall dieses Rechtsextremisten an seine Grenzen stößt? Danach fragt der ARD-Podcast "Extrem rechts - Der Hass-Händler und der Staat" von MDR und rbb.