Windenergie Offshore-Windparks verändern Ökosysteme im Meer
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29. November 2022, 11:00 Uhr
Immer mehr Windräder werden im Zuge der Energiewende in der Nordsee errichtet. Forschende haben nun ermittelt, wie sie sich auf ihre Umgebung auswirken: Sie verändern das Meeresklima und die Produktion von Plankton.
Die Experten vom Helmholtz-Zentrum Hereon bei Hamburg untersuchten unter anderem, wie sich Wirbelschleppen, also Luftverwirbelungen, die durch Windturbinen verursacht werden, auf die Strömung und Schichtung des Wassers unter ihnen auswirken. Das Ergebnis: Die räumliche Verteilung der unterschiedlichen Bereiche der umgebenden Ökosysteme wird durch sie verändert. Konkret schichten sich dabei teilweise Nährstoffe, Plankton und die Biomasse im Sediment um – die Nahrungsgrundlage für viele Organismen, die auf dem Meeresboden leben.
Pflanzliches und tierisches Plankton wird beeinflusst
In der Studie wurden die Auswirkungen von großflächigen Offshore-Windparks modelliert, wie sie derzeit geplant sind. Dadurch würde sich der Anteil von durch Lebewesen erzeugtem Kohlenstoff im Boden örtlich um zehn Prozent erhöhen, während die Sauerstoffkonzentration, die dort ohnehin schon gering ist, noch weiter sinken könnte.
Außerdem würde sich vor Ort die Produktion von pflanzlichem Plankton um plus/minus zehn Prozent verändern – und zwar in der gesamten südlichen Nordsee. Dies hat letztlich auch einen Einfluss auf das tierische Plankton, damit indirekt auf die Nahrungsgrundlage für viele Fischarten und auf das gesamte dortige Nahrungsnetz.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass der umfangreiche Ausbau der Offshore Windparks einen erheblichen Einfluss auf die Strukturierung der marinen Küstenökosysteme haben wird. Diese Auswirkungen müssen wir schnell besser verstehen und auch im Management der Küstenökosysteme berücksichtigen.
cdi