Wissen-News Wikinger-Zahnmedizin war überraschend fortschrittlich
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17. Dezember 2023, 15:59 Uhr
Wikinger litten stark unter Zahnproblemen. Karies war unter Erwachsenen weit verbreitet. Doch die Zahnmedizin der Wikinger war überraschend fortschrittlich. Das haben Untersuchungen in Südschweden ergeben.
Zahnprobleme waren unter den Menschen der Wikingerzeit weit verbreitet. Doch auch die Zahnheilkunde der Wikinger war überraschend fortschrittlich. Das hat ein Forschungsteam des Instituts für Zahnheilkunde der Universität Göteborg in Schweden herausgefunden. Die Wissenschaftler untersuchten 3.293 Zähne von 171 Individuen aus der wikingerzeitlichen Bevölkerung von Varnhem in Västergötland in Südschweden.
Die Forscher stellten fest, dass Karies, Zahninfektionen und Zahnschmerzen bei den dortigen erwachsenen Wikingern weit verbreitet waren. So wiesen 49 Prozent dieser Menschen eine oder mehrere Kariesläsionen auf. Von den Zähnen der Erwachsenen waren 13 Prozent kariös. Auch Zahnverlust war bei Erwachsenen häufig. Sie verloren im Laufe ihres Lebens im Schnitt sechs Prozent ihrer Zähne. Die in der Fachzeitschrift PLOS ONE veröffentlichte Studie zeigt aber auch, dass die Wikinger auf unterschiedliche Weise versuchten, ihre Zähne zu pflegen – etwa mit Zahnstochern – und auch zu reparieren.
Den Forschern fiel vor allem die komplexe zahnärztliche Behandlung von infizierten Zähnen auf. So fanden sie Backenzähne mit gefeilten Löchern – und zwar von der Zahnkrone bis zum Zahnmark (Pulpa). Wahrscheinlich sollte damit der Druck verringert und starke Zahnschmerzen aufgrund von Infektionen gelindert werden. Die Studienautoren sprechen in dem Zusammenhang von Zahnbehandlungen, die unseren heutigen Methoden "nicht unähnlich" sind. Dies deute darauf hin, dass die Wikinger über ein größeres Wissen über Zähne verfügten, so die Studienautoren.
(dn)
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