WISSENS NEWS TikTok und Co.: Problematischer Social Media Konsum bei Kindern

21. März 2024, 10:39 Uhr

Auch im Jahr 2023 war die Nutzung von Social Media-Diensten bei Kindern und Jugendlichen im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 dreimal so hoch. Die konsumierten Inhalte sind zum Teil gesundheitsschädlich oder sogar potenziell tödlich.

Ein gemeinsamer Bericht der Krankenkasse DAK-Gesundheit und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf stellt fest, dass Kinder und Jugendliche von 10 bis 17 Jahren auch noch nach der Corona-Pandemie einen riskant hohen Konsum von Social Media Diensten wie TikTok, Instagram und WhatsApp aufweisen. Aktuell seien es etwa 1,3 Millionen Jungen und Mädchen. Damit sind es dreimal so viele wie im Vor-Corona-Jahr 2019.

Social-Media-Suchtrisiko weiterhin höher als vor Corona

Hochgerechnet haben rund 360.000 Kinder und Jugendliche eine Social-Media-Nutzung mit Suchtkriterien. Zwar sank die Zahl im Vergleich zu 2022 etwas, doch im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 liegt sie damit fast doppelt so hoch. Insgesamt ging die Nutzungszeit sozialer Medien laut Studie im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück: An Schultagen waren 10- bis 17-Jährige, die Social Media Dienste mindestens einmal pro Woche nutzen, im Schnitt 150 Minuten am Tag damit online, an Wochenenden und Ferien waren es 224 Minuten, also fast vier Stunden.

Landesmedienanstalt NRW warnt vor schädlichen TikTok Inhalten

Eine andere Studie, die im Auftrag der Landesanstalt für Medien NRW in Auftrag gegeben wurde, kam zu dem Schluss, dass Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 16 Jahren, die TikTok nutzen, regelmäßig auf Inhalte stoßen, die bei ihnen Unwohlsein hervorrufen. Die meisten gaben an, dass Videos bei ihnen Ekel erzeugten, mehr als die Hälfte sprach von Inhalten, in denen andere absichtlich verletzt wurden. Knapp 40 Prozent gaben an, dass ihnen extremistisches Gedankengut begegnete.

Die Forschenden der Ludwig-Maximilians-Universität München, die die Studie durchführten, untersuchten außerdem 2.500 TikTok Videos. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass 30 Prozent der TikTok Challenges potenziell schädlich, ein Prozent sogar potenziell tödlich seien. Die Forschenden warnen, dass TiKTok potenziell gesundheitsgefährdene Challenges wenig bis gar nicht reguliert und diese sich somit schnell verbreiten können.

dpa

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