Gebratenes Lachsfilet mit Olivenöl, Kräutern und Knoblauch in einer schwarzen Bratpfanne auf dem Herd.
Natürliche Fettsäuren sind beispielsweise reichlich in Lachs vorhanden. Bildrechte: IMAGO / Zoonar

Wissen-News Omega-6-Fettsäuren offenbar weniger gesund als gedacht

22. Dezember 2023, 14:33 Uhr

Ungesättigte Fettsäuren übernehmen wichtige Funktionen im Körper. Eine aktuelle Studie hat nun aber ergeben, dass Omega-6-Fettsäuren möglicherweise das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern.

Um die Rolle von Omega-6-Fettsäuren bei Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu untersuchen, erforschte ein Team aus deutschen und chinesischen Experten das Oxidationsprodukt tt-DDE, das beim Abbau von Omega-6-Fettsäuren im Körper entsteht und auch in Dämpfen von Speiseöl reichlich vorhanden ist. Um zu verstehen, was erhöhte tt-DDE Spiegel bewirken können, mussten die Forschenden zunächst herausfinden, welches Enzym das tt-DDE abbaut. Sie entdeckten, dass die Aldehyd-Dehydrogenase 9a1b diese Aufgabe übernimmt: Schaltet man dieses Enzym aus, so steigen die tt-DDE Spiegel.

Könnte Enzym Schlüssel für neuartige Diabetes-Therapie werden?

Mit diesen Informationen gelang es den Wissenschaftlern, im Zebrafisch ein Modell zu entwickeln, mit dem sich die Auswirkungen hoher tt-DDE Spiegel erforschen lassen. Sie stellten fest, dass mit einem erhöhten tt-DDE Spiegel eine Störung des Zuckerstoffwechsels einhergeht – vergleichbar mit einem milden Diabetes – sowie eine Störung der Funktion und Bildung von Blutgefäßen, wie sie ebenfalls für Diabetes typisch ist. Die Experten konnten zudem nachweisen, dass tt-DDE die Funktion des Insulinrezeptors hemmt, indem es an ihn bindet. Die blutzuckersenkende Wirkung des Insulins, das im gesunden Organismus unter anderem den Glukosetransport aus dem Blut in die Zelle aktiviert, kann sich damit nicht entfalten und ist vermutlich verantwortlich für die beobachtete Überzuckerung im Blut.

"Wir wollen nun zunächst erforschen, ob es eine Subgruppe von Diabetikern gibt, die aufgrund eines zu hohen tt-DDE-Spiegels Folgeschäden entwickeln – entweder, weil der tt-DDE Abbau zu gering oder die tt-DDE Anflutung durch Oxidation von Omega-6-Fettsäuren zu hoch ist", erklärt der Studienleiter Jens Kroll von der Uni Mannheim. Dazu wollen die Forschenden der Frage nachgehen, ob es Menschen mit einem milden Diabetes gibt, der durch eine Störung der Aldehyd-Dehydrogenase 9a1 Funktion verursacht wird – und ob die Aldehyd-Dehydrogenase 9a1 der Schlüssel zu einer neuen Therapie sein könnte.

cdi/pm

404 Not Found

Not Found

The requested URL /api/v1/talk/includes/html/bfba23de-1181-4964-9527-5c0940db5215 was not found on this server.