Wissen-News Klapperschlangen können zu zweit besser Stress abbauen als alleine
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06. Juli 2023, 13:18 Uhr
Auch bei Klapperschlangen gilt, was beim Menschen längst bekannt ist: Sie können in Stresssituationen zu zweit besser runterkommen als alleine. Das haben US-Wissenschaftler anhand der Herzfrequenz kalifornischer Schlangen nachgewiesen.
Klapperschlangen können in Begleitung eines Artgenossen ihren Stresspegel in kritischen Situationen schneller herunterfahren. Sie reagieren damit ähnlich wie Menschen, die gemeinsam stressige Situationen erleben. Das ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern der kalifornischen Loma Linda University, die in Frontiers in Ethology erschienen ist.
Das Team um die Erstautorin Chelsea Martin stellte bei wildgefangenen Klapperschlangen aus Südkalifornien fest, dass bei gestressten Tieren die Herzfrequenz signifikant gesenkt wurde, sobald sie zu zweit waren. Die Forscher gehen davon aus, dass Klapperschlangen, die gemeinsam Stresssituationen erleben, wahrscheinlich gegenseitig Einfluss auf die Reduzierung ihrer Herzfrequenz nehmen.
Das dahinterstehende Phänomen wird als Social Buffering (Soziales Puffern) bezeichnet. Es beschreibt den positiven Einfluss eines Artgenossen auf die Verarbeitung aversiver Reize. Normalerweise produzieren Tiere unter akutem Stress mehr Hormone, die Veränderungen im Nervensystem und im Verhalten verursachen. Einige Tiere können jedoch in Gegenwart von Artgenossen besser runterkommen. Diese Dämpfung der Stressantwort wurde bisher bei keiner weiteren Reptilienart nachgewiesen. Dies scheint frühere Erkenntnisse zu bestätigen, wonach Schlangen ein komplexes Sozialverhalten besitzen.
(dn)
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