Wissen-News Jenaer Forscher bauen am Fieberthermometer der Erde mit
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15. Dezember 2023, 16:46 Uhr
Jenaer Forscher haben eine spezielle Diamantenstruktur für Strahlteiler geschaffen. Sie werden für den Bau eines Satelliten-Spektrometers benötigt. Mit diesem "Fieberthermometer" will die ESA ab 2027 den Wärmehaushalt der Erde analysieren.
Forscher des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF und des Instituts für Angewandte Physik der Friedrich-Schiller-Universität in Jena haben eine neuartige Diamantstruktur entwickelt, die hochpräzise Messungen im extrem-fernen Infrarotbereich ermöglicht. Mithilfe einer speziellen Technologie gelang es ihnen, mikroskopische Pyramiden in einen Diamanten zu ätzen.
Die so geschaffenen Diamantstrukturen werden für die Strahlteiler des Spektrometers eines Satelliten benötigt, den die Europäische Weltraumbehörde (ESA) 2027 im Rahmen ihrer Forum-Mission ins All bringen will. Der mit der Herstellung der neuartigen Diamantstrukturen befasste Abteilungsleiter für Mikro- und nanostrukturierte Optik am Fraunhofer IOF, Falk Eilenberger, bezeichnete die Esa-Forum-Mission als "ein Satellit gewordenes Fieberthermometer mit extremer Präzision".
Aufgabe dieses "Fieberthermometers" soll es sein, den Wärmehaushalt der Erde zu analysieren, um so die globale Erwärmung und das Weltklimasystem besser zu verstehen. Das mithilfe der Jenaer Forscher entstehende Satelliten-Spektrometer zeichnet dabei die Wärmestrahlung der Erde im extrem-fernen Infrarotbereich von circa 10 bis 100 Mikrometer (µm) auf. Für diese extreme Bandbreite wurde ein Strahlteiler benötigt, der komplett durchsichtig ist. Die entsprechende Diamantstruktur entwickelten die Jenaer Forscher nach dem Vorbild von breitbandig entspiegelten Mottenaugen.
(dn)
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