Tigermücke
In Südeuropa bereits heimisch: Tigermücke auf einem Blatt in Spanien. Bildrechte: imago images/Roger Eritja

Wissen-News WHO warnt vor Ausbreitung von Dengue-Fieber in Europa

27. Dezember 2023, 09:44 Uhr

Die Weltgesundheitsorganisation warnt vor einer Zunahme an Dengue-Fieber-Infektionen in Europa infolge der Ausbreitung von Tigermücken und Gelbfiebermücken. In Südeuropa gebe es bereits kleine Populationen dieser Tiere.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt vor der weiteren Verbreitung der Tigermücke (Aedes albopictus) und der Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) in Europa und vor einem damit einhergehenden Anstieg der Dengue-Fieber-Infektionen. Wie die zuständige WHO-Spezialistin Diana Rojas in Genf mitteilte, wächst die Gefahr mit dem Klimawandel und den steigenden Temperaturen.

Nach Angaben von Rojas gibt es in Südeuropa bereits kleine Tigermücken- und Gelbfiebermücken-Populationen, die das Dengue-Fieber übertragen. Wenn es wärmer werde, könnten die Eier den Winter überleben und aus ihnen Larven schlüpfen. Rojas zufolge meldete Italien 2023 insgesamt 82 lokal übertragene Dengue-Infektionen. Aus Frankreich wurden 43 und aus Spanien drei Fälle gemeldet. Die ursprünglich in tropischen und subtropischen Gefilden heimischen Tigermücken und Gelbfiebermücken breiteten sich zuletzt immer stärker aus. In Nepal tauchten beide Mückenarten bereits in Höhen über 2.000 Meter auf.

 Die Asiatische Tigermücke - hier unter dem Mikroskop. 3 min
Die Asiatische Tigermücke - hier unter dem Mikroskop - ist inzwischen auch in Teilen Deutschlands verbreitet. Sie ist gefürchtet, denn sie ist ein Vektor - also Überträger - für rund 20 Tropenkrankheiten, dazu gehören das Chikungunya- und das Dengue-Fieber, sowie das West-Nil-Virus. Bildrechte: MDR/Heike Dickebohm

Nach Angaben der WHO hat sich die Zahl der weltweiten Dengue-Fälle von 2000 bis 2019 verzehnfacht. Für 2023 schätzt die Organisation die weltweite Infektionszahl auf 400 Millionen. Mehr als 80 Prozent der Fälle wurden demnach aus Nord- und Südamerika gemeldet. Nur ein Bruchteil der Dengue-Fälle wird diagnostiziert und gemeldet. Oft verläuft die Virusinfektion milde, in zehn Prozent kann sie aber schwere Komplikationen auslösen. Effektive Behandlungen gibt es bislang nicht. Menschen können sich allenfalls durch Moskitospray und langärmelige Kleidung gegen eine Übertragung schützen.

dpa (dn)

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