Wissen-News Unterirdisch blühende Palme auf Borneo entdeckt
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06. Juli 2023, 11:23 Uhr
Auf Borneo haben Forscher eine unterirdisch blühende Palme entdeckt. Pinanga subterranea ist im Inselwesten weit verbreitet. Es ist die zweite bekannte Pflanze weltweit, die ihre Blüten und Früchte unterirdisch bildet.
Forscher haben auf Borneo eine Palmenart entdeckt, deren Früchte und Blüten unterirdisch wachsen. Wie das Team der National University of Singapore über seine Studie in der Fachzeitschrift "Plants People Planet" schreibt, ist Pinanga subterranea (Untergrundpalme) im Westen Borneos weit verbreitet und wird von der dortigen Bevölkerung wegen ihrer essbaren Früchte sehr geschätzt. Der Wissenschaft war die Palmenart bislang entgangen. Auf Borneo existieren rund 300 Palmenarten und es gibt unzählige Palmensprösslinge, die selbst für Experten schwer zu identifizieren sind.
Die süßlichen Früchte von Pinanga subterranea sind den Studienautoren zufolge blassweiß, wenn sie jung und leuchtend rot, oval und etwa zwei Zentimeter lang, wenn sie reif sind. Die Blüten werden als eher unscheinbar, grünlich-weiß und kleiner als einen Zentimeter beschrieben. Das Untergrunddasein der Palme hat wohl dazu beigetragen, dass man sie erst jetzt wissenschaftlich beschrieben hat. Die lokale Bevölkerung kannte Pinanga subterranea hingegen schon lange. Bevor die Untergrundpalme ihren wissenschaftlichen Namen erhielt, war sie in Borneo bereits mit mindestens vier unterschiedlichen Namen und in mindestens drei unterschiedlichen Sprachen bekannt.
Weltweit ist bisher nur eine weitere Pflanze bekannt, die sowohl Blüten als auch Früchte unterirdisch bildet: die kleine australische Orchideengattung Rhizanthella. Welchen Nutzen Pinanga subterranea aus ihrem Untergrunddasein zieht, ist den Wissenschaftlern noch nicht klar. Schutz vor Umwelteinflüssen, Fraß durch Tiere und das Keimen in einer Umgebung, die sich bereits für die Elternpflanze bewährt hat, könnten Gründe sein. Auch wie die Bestäubung bei Pinanga subterranea vor sich geht, ist noch unklar. Möglich könnte eine Bestäubung durch Käfer oder eine Selbstbestäubung sein.
dpa (dn)
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