Wissen-News Schon Babys verstehen, was richtig oder falsch ist
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09. Februar 2024, 12:46 Uhr
Schon Babys haben ein Verständnis dafür, was richtig oder falsch ist. Bereits im ersten Lebensjahr wissen Säuglinge, dass man sich so verhalten sollte, wie es andere in einer Gruppe tun. Das belegt eine aktuelle Studie von Psychologen aus Deutschland und Großbritannien.
Bereits Babys besitzen ein Verständnis für soziale Normen und wissen, was richtig oder falsch ist. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Wissenschaftlern der Universität Regensburg und der Oxford University in Großbritannien. Die Forscher konnten nach Angaben von Studien-Erstautor Moritz Köster erstmals nachweisen, "dass Säuglinge schon im ersten Lebensjahr wissen, dass man sich so verhalten sollte, wie es andere in einer Gruppe tun." Er und seine Kollegen seien überrascht gewesen, wie schnell Säuglinge neue soziale Regeln erfassen. Dies geschehe deutlich früher als man bisher angenommen habe.
Das deutsch-britische Psychologenteam erforschte das soziale Normenverständnis der Babys mithilfe selbst kreierter Comicfilme, in denen eine Gruppe von zwei kleinen Männchen die Norm bestimmte und sich ein drittes Männchen mit konformen oder nonkonformen Verhalten hinzugesellen wollte. Die Forscher fanden anhand der geweiteten Pupillen ihrer kleinen Probanden heraus, dass sich bereits elf Monate alte Babys wunderten, wenn die Reaktion der Gruppe nicht stimmig bzw. regelgerecht war. Sprich, wenn ein abweichendes Verhalten des dritten Männchens positiv bewertet wurde oder wenn das dritte Männchen trotz konformem Verhaltens aus der Gruppe ausgeschlossen wurde.
Köster zufolge verhalten sich Menschen nicht nur wie andere Menschen, sondern bewerten diese auch danach, ob sie sich an Regeln halten. Die Regel erfülle dabei einen "Selbstzweck", nämlich anderen zu signalisieren, dass man zu einer Gruppe dazu gehöre. Es sei beachtlich, dass Babys dies verstünden, bevor sie die Regeln selbst ausdrücken oder die gezeigten Handlungen kompetent ausführen könnten, betonte Köster: "Vermutlich handelt es sich also um einen ganz grundlegenden menschlichen Prozess, einen sozialen Kompass sozusagen, der es schon Säuglingen erlaubt, ihre soziale Umwelt zu ordnen und sich in dieser zurecht zu finden."
(dn)
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