Wissen-News Warum es Australiens Beuteltiere nicht nach Kontinental-Asien geschafft haben
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07. Juli 2023, 15:57 Uhr
Warum es asiatische Tierarten wie Warane nach Australien, australische Tierarten wie Kängurus aber nie nach Asien geschafft haben, hat mit tektonischen Verschiebungen und einem Jahrmillionen alten Klimawandel zu tun.
Starke Veränderungen in der Plattentektonik der Erde und ein damit einhergehender dramatischer Klimawandel haben vor zig Millionen Jahren dafür gesorgt, dass es heute in Australien zwar Warane und andere asiatische Tierarten, jedoch im kontinentalen Südostasien keine australischen Beuteltiere wie Kängurus und Koalas gibt. Das ist das Ergebnis einer großen in der Fachzeitschrift Science erschienenen Studie unter Federführung der Australian National University und der ETH Zürich.
Nach der Simulation des internationalen Forscherteams, an der auch Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig beteiligt waren, liegen die Ursprünge der heutigen asymmetrischen Verteilung australischer und asiatischer Arten mindestens 35 Millionen Jahre zurück. Damals lag Australien viel weiter südlich und war mit der Antarktis verbunden. Irgendwann löste sich Australien ab und driftete über Millionen von Jahren nach Norden, wo es mit der Eurasischen Platte kollidierte. Dabei entstanden die vulkanischen Inseln Indonesiens.
Durch das Wegdriften Australiens wurde jedoch die Tiefsee um die Antarktis geöffnet, was den heutigen Antarktischen Zirkumpolarstrom ermöglichte. Die Folge war eine globale Abkühlung und Austrocknung der Kontinente. Nur auf den indonesischen Inseln, die die Tiere und Pflanzen als Einfallstor nach Australien nutzten, blieb es relativ warm, feucht und tropisch. Arten von dort waren deshalb bereits gut für den Sprung auf das sich erst viel später erhitzende Australien angepasst. Australische Arten hatten sich hingegen im Laufe der Zeit in einem viel kühleren und trockeneren Klima entwickelt. Sie konnten deshalb auf den tropischen Inseln Indonesiens weniger gut Fuß fassen.
Die Wallace-Linie als unsichtbare Grenze Biologen beschreiben diese asymmetrische Verteilung australischer und asiatischer Arten seit langem mit einer imaginären Linie, die Australien, Neuguinea und Teile Indonesiens mit Sulawesi, Timor und Lombok vom kontinentalen Südostasien mit Java, Borneo und Bali trennt. Diese unsichtbare Grenze ist als Wallace-Linie bekannt. Westlich davon gibt es keine australischen Tier- und Pflanzenarten. Östlich davon hat sich aber sehr wohl asiatische Fauna und Flora verbreitet.
(dn)
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