Paläontologie Riesenadler schwebte einst über Australien
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12. April 2023, 12:41 Uhr
Drei Meter Spannweite und fähige Krallen für den Känguru-Fang: Über Australien flogen vor zehntausenden Jahren riesige Adler, zu diesem Schluss kommen Forschende der Flinders University in Adelaide, die Knochenfunde aus Höhlen im Bundesstaat South Australia ausgewertet hatten.
Die Hinterextremitäten legten demnach nahe, dass der Vogel namens Dynatoaetus gaffae ein fleischfressender Beutegreifer und kein Aasfresser war, schreibt das Team um die Paläontologin Ellen Mather im Fachmagazin Journal of Ornithology. Der wissenschaftliche Name des Vogels setzt sich aus dem griechischen dynatos (stark, mächtig) und aetos (Adler) zusammen.
Er sei fast so groß gewesen wie die größten Adler der Welt, die einst auf Neuseeland und Kuba gelebt hätten, einschließlich des riesigen, ausgestorbenen 13 Kilo schweren Haastadlers von Neuseeland. Von der Erde verschwunden ist der gigantische Vogel wahrscheinlich zur Zeit des Massenaussterbens großer Tierarten in Australien vor circa 50.000 Jahren. Mehrere Forschende sehen einen Zusammenhang zwischen dem ersten Eintreffen der Menschen in Australien und dem einige Zeit später erfolgten Aussterben großer Tiere.
Mit seinen enormen Krallen habe das Tier neben jungen Riesenkängurus vermutlich auch große flugunfähige Vögel und andere Arten der verlorenen Megafauna Australiens erlegen können, einschließlich eines bis zu sieben Meter langen Warans sowie der Jungen des weltgrößten Beuteltiers Diprotodon. Der mit den heutigen Wombats verwandte Diprotodon war mit etwa vier Metern Größe und drei Tonnen Gewicht das bislang größte Beuteltier. Forschende haben 2021 in den Schluchten der Flinders Ranges Überreste des Megavogels gefunden. Bereits 1956 und 1969 waren an der gleichen Stelle Knochen entdeckt worden, die nun zusammen mit den jüngsten Funden eine Rekonstruktion des Urzeit-Adlers möglich machten.