Das Leipziger Universitätsklinikum sucht Menschen mit starkem Übergewicht (Adipositas) für eine deutschlandweite Studie zu einem neuen Abnehmprogramm. Während der vom Helmholtz-Institut für Metabolismus-, Adipositas- und Gefäßforschung der Uni Leipzig und dem Bundesverband der Deutschen Ernährungsmediziner durchgeführten einjährigen Untersuchung soll gezeigt werden, dass das Abnehmprogramm "Doc Weight 2.3" zu einer "relevanten Gewichtsabnahme und zu gesundheitlichen Verbesserungen" führt. Anders als in "Abnehmspritzen" wie Wegovy oder Ozempic sehen die Leipziger Forscher in "Doc Weight 2.3" eine vielversprechende konservative Therapie zur Gewichtsreduktion.

Gesucht werden für die Studie Menschen mit Adipositas, die zwischen 18 und 70 Jahre alt sind und einen Body-Mass-Index (BMI) von 30 kg/Körpergröße(m)² oder mehr haben. Die Teilnehmer werden per Losverfahren auf drei Gruppen aufgeteilt: Gruppe 1 erwartet das neue "Doc Weight 2.3"-Programm aus wöchentlich einmal Sport, Ernährungs- und Verhaltenstherapien sowie zusätzlicher "Formula-Diät", bei der acht Wochen keine normale Nahrung, sondern nur niedrigkalorische Shakes konsumiert werden. Gruppe 2 durchläuft ebenfalls das "Doc Weight 2.3"-Programm, allerdings ohne "Formula-Diät". Gruppe 3 erhält lediglich fünf Termine Ernährungsberatung, was die aktuelle Standard-Therapie bei Adipositas ist.

Alle Probanden erhalten während der Studiendauer von einem Jahr ärztliche Begleitung inklusive Laborwert-Messungen (beispielsweise Blut-Fettwerte- und Diabetes-Tests) sowie kardiologische Untersuchungen und einen Leberultraschall. Zudem gibt es Vorträge von NDR-"ErnährungsDoc" Matthias Riedl inklusive einem Blick hinter die Kulissen der bekannten TV-Sendung. Hat die Untersuchung Erfolg, wäre das Programm "Doc Weight 2.3" nach Angaben des verantwortlichen Arztes für das Leipziger Studienzentrum, Haiko Schlögl, das "erste große Adipositas-Programm, dessen Kosten voll von gesetzlichen Kassen übernommen werden."

(dn)