Wissen-News Künstliche Intelligenz erkennt Herzerkrankungen am Klang der Stimme
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05. März 2024, 16:38 Uhr
Forschende der Charité wollen mit einer neuen Studie herausfinden, wie Herzschwäche-Patienten über den Klang ihrer Stimme überwacht werden können. Zum Einsatz kommt die Künstliche Intelligenz eines Berliner Start-ups.
Der 88-jährige Rentner Horst S. leidet unter schwerer Herzinsuffizienz und ist einer der ersten Teilnehmenden einer Studie, die den Wissenschaftlern neue Erkenntnisse über die Anwendung und Wirksamkeit der Stimmanalyse mit Hilfe künstlicher Intelligenz bei der Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz liefern soll. Sie wird am Deutschen Herzzentrum der Charité und der US-amerikanischen Mayo Clinic unter dem Titel: "AI-Based Voice Analysis for Monitoring Patients Hospitalized with Acute Decompensated Heart Failure", kurz: "VAMP-HF", durchgeführt.
In der ersten Phase der Studie sollen jeweils 25 Patienten auf den kardiologischen Stationen eingeschlossen werden, die an fortgeschrittener Herzinsuffizienz mit "hydropischer Dekompensation" leiden: Durch die stark verminderte Pumpfunktion des Herzens kann nicht mehr genug Flüssigkeit aus dem Gewebe zu den Ausscheidungsorganen transportiert werden, es kommt zu Flüssigkeitsansammlungen im Körper und in der Folge zu einer weiteren, oft lebensbedrohlichen Verschlechterung des Allgemeinzustands der betroffenen Patienten – insbesondere durch Wasser in der Lunge. Die Behandlung der hydropischen Dekompensation umfasst neben Medikamenten zur Stärkung des Herzens auch Diuretika, also Medikamente zur besseren Ausscheidung von Flüssigkeit.
Dabei könnte die menschliche Stimme "als Frühwarnsystem" künftig eine wichtige Rolle spielen, sagt Felix Hohendanner, Oberarzt am Deutschen Herzzentrum der Charité und klinischer Leiter der VAMP-HF-Studie, denn: "Mehr Flüssigkeit im Körper führt zu einer veränderten Ausbreitung von Schallwellen und damit auch zur Veränderung der Stimme, die für das menschliche Ohr zwar meist nicht hörbar ist, aber dennoch gemessen werden kann." Zum Einsatz kommt dabei die Software des Berliner Start-ups Noah Labs, das sich unter anderem auf die Entwicklung und Anwendung künstlicher Intelligenz (KI) bei der stimmbasierten Diagnostik von Herzerkrankungen spezialisiert hat.
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