Tropische Wolken über dem Atlantischen Ozean
Tropische Wolken über dem Atlantischen Ozean. Eine neue Studie hat wichtige Erkenntnisse zu den weltweiten Wasserströmungen gebracht. Bildrechte: MARUM - Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen; L. Jonkers

Wissen-News Höhere Temperaturen verändern globale Wasserströmungsmuster

03. November 2023, 16:26 Uhr

Der globale Wasserkreislauf, dazu gehören große Meeresströmungen wie der Golfstrom, ist eng verknüpft mit der globalen Temperatur. Das zeigt eine neue Studie, die die Zirkulation der vergangenen 2000 Jahre rekonstruiert.

Wir der Klimawandel den Golfstrom beeinflussen und damit möglicherweise das Wetter in Europa fundamental verändern? Diese Frage beschäftigt die Klimaforschung und sollte die Antwort ja lauten, wäre es eines der größten Risiken, das wir Menschen in Europa mit unserem CO2-Ausstoß gerade eingehen. Zumindest für die Vergangenheit häufen sich die Belege, dass höhere Atmosphärentemperaturen die Meeresströmungen verändern. Eine neue Studie legt jetzt weitere Daten dazu vor.

Die Experten, unter anderem vom Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Uni Bremen, analysierten dafür geologische und biologische Belege, die in natürlichen Umweltarchiven weltweit aufbewahrt werden – darunter 759 Paläoklimaaufzeichnungen von Korallen, Bäumen, Eis, Höhlenformationen und Sedimenten. So konnten die Forschenden zeigen, dass sich der globale Wasserkreislauf in Zeiten höherer und niedrigerer Temperaturen in der jüngsten Vergangenheit verändert hat.

"Der globale Wasserkreislauf ist eng mit der globalen Temperatur verbunden", erklärt die Studienautorin Bronwen Konecky von der Washington University in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri. "Wir haben festgestellt, dass sich in Zeiträumen, in denen sich die Temperatur auf globaler Ebene ändert, auch die Art und Weise ändert, in der sich das Wasser auf der Erde bewegt." Besonders der Niederschlag unterliegt demnach geografischen Schwankungen, die viel deutlicher sind als die der Lufttemperatur. Daher ist es schwierig zu beurteilen, wie sich die Niederschläge verändert haben.

Das Team fand zudem heraus, dass die globale mittlere Oberflächentemperatur einen zusammenhängenden Einfluss auf die Isotopenzusammensetzung des weltweiten Niederschlags und so genannten "meteorischen Wässern" (Wasser in Seen, Flüssen und Eisschmelzen) während der vergangenen 2.000 Jahre ausübte. Die beobachteten Veränderungen wurden durch Verdunstungs- und Kondensationsprozesse in den Weltmeeren verursacht, mit niedrigeren Werten während der so genannten Kleinen Eiszeit (1450 bis 1850 unserer Zeitrechnung) und höheren Werten nach dem Einsetzen der vom Menschen verursachten Klimaerwärmung ab etwa 1850.

cdi/pm

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