
Wissen-News Richtig gehört: Wie Fische unter Wasser Stereo wahrnehmen
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20. Juni 2024, 13:10 Uhr
Fische können unter Wasser besser navigieren als der Mensch. Wie die Wahrnehmung von Schallquellen genau funktioniert, damit befassten sich Wissenschaftler aus Berlin.
Schall bewegt sich unter Wasser anders als in der Luft. Daher können Menschen im Meer schlechter hören, können die Quelle eines Geräusches nicht verorten. Eine Studie der Charité in Berlin hat untersucht, wie Fische dieses Problem lösen. Dazu untersuchten die Forschenden den Zwergfisch Danionella cerebrum, ein knapp ein Zentimeter großes Tier. Die Quintessenz der Untersuchung: Fische können die minimalen Unterschiede der Signale von Schallquellen deutlich besser einordnen als beispielsweise der Mensch, der nur die Differenz zwischen seinen beiden Ohren wahrnehmen kann.
Kristalle im Innenohr
Im Innenohr der Fische wiesen die Wissenschaftler kristalline Strukturen nach, die sich wegen ihrer Trägheit langsamer als das Tier selbst bewegen. Diese Detektoren helfen dabei Schallquellen zu verorten, erklärt Benjamin Judkewitz von der Charité: "Schalldruck setzt die komprimierbare Schwimmblase in Bewegung, was wiederum von Haarzellen im Innenohr erkannt wird. Über diesen zweiten indirekten Hörweg liefert Schalldruck dem Fisch die notwendige Referenz für das Richtungshören."
Die Forschenden nehmen an, dass die bei der Danionella cerebrum beobachtete Gabe weit verbreitet ist. Etwa zwei Drittel aller Süßwasserfische verfügten über ähnliche Anlagen. Die Studie, die die Berliner durchführten, soll Grundlage für die Erforschung der neurologischen Grundlagen der Verarbeitung von Unterwassertönen werden.
Link zur Studie
The mechanism for directional hearing in fish erschienen in "Nature"
jar/idw
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | Feierabend | 19. Juni 2024 | 19:00 Uhr
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