Asteroid OSIRIS-REx: Heimflug zur Erde
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09. Juni 2021, 11:38 Uhr
Die Raumsonde OSIRIS-REx macht sich bereit für ihren Rückflug zur Erde. An Bord befindet sich eine Probe vom Asteroiden Bennu, den die Raumsonde noch bis zum 10. Mai umkreisen wird. Anschließend wird OSIRIS-REx ihre 298 Millionen Kilometer weite Heimreise beginnen.
Zurück zur Erde: Für die Raumsonde OSIRIS-REx beginnt am 10. Mai die Heimreise. Bis dahin wird sie den Asteroiden Bennu weiterhin umkreisen. Erst vor wenigen Monaten hat die Sonde der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA eine Probe des Asteroiden genommen. Außerdem hat sie vier Gigabyte digitale Daten von Bennu gesammelt.
Am 8. September 2016 ist die Raumsonde OSIRIS-REx zum Asteroiden Bennu aufgebrochen. Erreicht hatte sie diesen im Dezember 2018. Für eine Probeentnahme benötigte die Sonde weitere zwei Jahre Vorbereitungszeit. Am 20. Oktober 2020 fuhr sie ihren Roboterarm aus und entnahm die erste Probe von Bennu.
Wieso OSIRIS REx?
Der Name hat nichts mit dem altägyptischen Totengott Osiris zu tun. Und auch königlich ist nichts an der Sonde, wie REx vermuten lassen könnte. Es ist eine Abkürzung für "Origins Spectral Interpretation Resource Identification Security - Regolith Explorer". Mit anderen Worten: OSIRIS Rex untersuchte den Asteroiden mit verschiedenen Kameras, sowohl im sichtbaren als auch im Infrarotbereich und erkundete die Oberfläche.
Neben den digitalen Daten konnte OSIRIS-REx so mindestens 60 Gramm Regolith-Gestein einsammeln. Zumindest zeigten das laut der NASA und der University of Arizona die Auswertung der Kamerabilder.
Der Asteroid Bennu
Bennu ist ein Asteroid mit einem ungefähren Durchmesser von 492 Metern, der 1999 entdeckt wurde. Für eine Umrundung um die Sonne benötig Bennu 436 Tage. Dabei kreuzt er die Erdumlaufbahn, nähert sich aber dem Mars an. Sein geringster Abstand zur Erde betrug circa 470.000 Kilometer. Damit ist er knapp Hunderttausend Kilometer weiter von der Erde entfernt, als es der Mond ist. Dieser umrundet die Erde in einem mittleren Abstand von 384.400 Kilometern – gemessen wird hier von Erdmittelpunkt zu Mondmittelpunkt.
Es gibt noch einen Grund, warum wir zu solch einem Asteroiden fliegen. Brocken wie Bennu verfehlen die Erde teilweise nur knapp. Irgendwann könnte das auch mal schiefgehen.
Ist Bennu eine Gefahr für die Erde?
Jedoch besteht die Wahrscheinlichkeit, dass Bennu der Erde näher als der Mond kommt. Ein solches Szenario soll im Jahr 2135 stattfinden. Zwischen 2175 und 2199 könnte Bennu sogar auf der Erde einschlagen. Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt aber bei unter einem Prozent (0,037 Prozent). Eine wirkliche Gefahr geht von Bennu demnach nicht aus.
Wie hoch die Gefahr durch andere Asteroiden für uns auf der Erde ist, erfahren Sie in unserem Gespräch mit Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg. Wenn Sie mehr über Asteroiden-Abwehr erfahren möchten: Die Europäische Raumfahrtbehörde ESA und ihre Partner planen den Ernstfall.
Rückflug zur Erde
Das letzte Anflugmanöver an den Asteroiden endete am 7. April 2021. Zwischen der Raumsonde und Bennu lagen 3,5 Kilometer. Zuletzt war OSIRIS-REx dem Asteroiden bei seiner Probeentnahme so nah. Für ihre Heimreise muss die Sonde 298 Millionen Kilometer hinter sich lassen. Zum Vergleich: Erde und Mars haben einen gemittelten Abstand von circa 230 Millionen Kilometern.
Die Erde soll die Raumsonde übrigens am 24. September 2023 erreichen. Anschließend werden die Wissenschaftler die Asteroidenprobe einsammeln und untersuchen. Viele Materialien auf der Erde stammen von dem Zusammenstoß mit anderen Himmelskörpern. Asteroiden sind somit der Lieferant für außerirdische Materialien. Damit gibt es aber ein Problem, wie der Projektwissenschaftler Joseph Nutt von der NASA feststellt:
Die Meteoriten, die wir hier auf der Erde finden, sind womöglich Verbindungen mit irdischen organischen Substanzen eingegangen. Sie sind nicht ursprünglich. OSIRIS-REx wird ein Stück eines ursprünglichen Asteroiden entnehmen. Er ist unkontaminiert von Wechselwirkungen mit der irdischen Atmosphäre.
Übrigens: Bereits im Dezember 2020 kam eine Asteroidenprobe von Ryugu an der Erde an. Sie wurde von der japanischen Raumsonde Hayabusa-2 eingesammelt und von den beteiligten Wissenschaftlern bereits geöffnet.
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