Ausstellung in Dresden Die weibliche Seite der Quantenphysik
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03. Februar 2025, 09:47 Uhr
Auf dem Holodeck arbeiten, Schwarze Löcher erforschen oder Materie in exotische Zustände bringen – all das hat mit Quantenphysik zu tun. Eine Ausstellung in Dresden zeigt jetzt deren weibliche Perspektive.
Ist Quantenphysik wirklich so schwer zu verstehen? Hartnäckig hält sich bis heute ein mittlerweile 60 Jahre altes Zitat des Physik-Nobelpreisträgers Richard Feynman: "Ich denke, man kann mit Sicherheit sagen, dass niemand die Quantenmechanik versteht." Und ein wenig davon gilt noch heute, sagt Matthias Vojta, Professor für Theoretische Festkörperphysik an der TU Dresden: "Wenn sich jemand hinstellt und sagt, er versteht das komplett, dann würde ich sagen, er lügt. Das gilt auch für mich."
Dresden als Zentrum der Quantenforschung
Aber die grundlegenden Ideen der Quantenphysik kann man dennoch erklären, sogar Kindern, wie das Projekt Escape Room Katze Q in Dresden zeigt, an dem Vojta mitgearbeitet hat. Dresden ist nicht zufällig ein Hotspot für Quantenphysik, denn die TU Dresden bildet gemeinsam mit verschiedenen Instituten der Stadt (Helmholtz, Leibniz, Max Planck) und der Universität Würzburg einen der wichtigsten Quantenforschungsstandorte in Deutschland, das Exzellenzcluster ct.qmat. Für die Forschenden ist 2025 ein besonderes Jahr. Die UN-Generalversammlung hat das Jahr zum "Internationalen Jahr der Quantenwissenschaft und Quantentechnologien" ausgerufen – 100 Jahre nachdem die Quantenmechanik zum ersten Mal mathematisch formuliert und uns eine Welt gezeigt, die sich so völlig von unserem Alltagsverständnis unterscheidet.
Eine neue Ausstellung soll einen ganz besonderen Blick auf das Thema Quanten werfen, einen weiblichen. "Rethinking Physics" wird am 17. Januar 2025 gleichzeitig in Würzburg und Dresden eröffnet. "Unsere Ausstellung zum Internationalen Jahr der Quantenwissenschaft und -technologie der Vereinten Nationen stellt etablierte und angehende Forscherinnen in den Mittelpunkt, die die Geschichte dieser Wissenschaft fortschreiben", erklären Matthias Vojta sowie Ralph Claessen, Professor für Experimentelle Physik an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg, anlässlich der parallelen Eröffnung der Ausstellung an beiden ct.qmat-Standorten. "Zugleich möchten wir zur Diskussion über Vielfalt in der Physik anregen – denn Wissenschaft ist für alle da!"
"Manchmal geht man zehn Umwege, bis der Groschen fällt"
Die Wanderausstellung zeigt Porträts von Physikerinnen, die ihre Begeisterung für das Thema mit den Besuchern teilen wollen. Wie zum Beispiel Clara Lapp, die als Doktorandin an der TU Dresden an Supraleitern forscht. "In der Physik gibt es so viele spannende Fragen, die noch nicht oder nicht vollständig beantwortet sind! Manchmal geht man fünf Mal in die falsche Richtung und nimmt zehn Umwege, bis der Groschen fällt und ein sinnvolles Ergebnis herauskommt." Amelie Mierau von der Uni Würzburg hat das Raumschiff Enterprise für Physik begeistert. "In den Science-Fiction-Geschichten ging es unter anderem um Schwarze Löcher, Holografie, Gravitation, also Schwerkraft, oder Wurmlöcher – Begriffe, mit denen sich auch Physiker:innen beschäftigen, aber natürlich in völlig anderen Zusammenhängen."
Zu sehen ist die Ausstellung vom 18. Januar bis 5. Februar im Foyer des Kulturpalastes Dresden.
gp/pm
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 29. April 2024 | 09:17 Uhr
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