Katze Q Spiele-App soll Kinder für die Welt der Quanten begeistern
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13. Oktober 2021, 12:31 Uhr
Es geht um Donuts, den Zufall oder kalte Chips: Mit einer Spiele-App sollen Kinder in die Welt der Quantenphysik eintauchen und zwar indem sie selbst entdecken, tüfteln und rätseln. Dafür müssen sie weder Mathe-Genies noch Physik-Nerds sein, versprechen die Entwicklerinnen und Entwickler. Die kostenlose und werbefreie App "Katze Q" stammt vom Würzburg-Dresdner Exzellenzcluster ct.qmat und soll vor allem bei jungen Mädchen die Begeisterung für die Physik entfachen.
Seit dem großen Erfolg der Nerd-Serie "The Big Bang Theory" hat sie auch bei der Allgemeinheit eine große Bekanntheit erreicht: Die Rede ist von Schrödingers Katze. Das ist keine echte Katze, sondern ein Gedankenexperiment der Quantenmechanik von Nobelpreisträger Erwin Schrödinger (1887 – 1961). Dabei geht es um eine Katze in einer Box, die gleichzeitig tot und lebendig ist - ein sogenannter Überlagerungszustand wie er auch in der Quantenphysik vorkommt.
Das Bild der Katze eignet sich außerdem wunderbar, um Kinder für dieses Thema begeistern – schließlich lieben viele von ihnen die flauschigen Tiere. Und genau darauf setzt die App "Katze Q". Die Hauptfigur der neuen Spiele-App ist nämlich eine echt süße, aber leider auch halb tote Katze, die eines morgens plötzlich vor der Haustür steht – natürlich in einem Karton.
Schrödingers Katze In diesem Gedankenexperiment geht es um eine Katze, die in einer Kiste eingesperrt ist, in die man nicht hineinschauen kann. Neben der Katze sind auch noch ein radioaktiver Stoff, ein Hammer und eine Ampulle mit Gift. Das radioaktive Material kann zerfallen – wann genau das passiert, weiß man jedoch nicht. Wenn aber das erste Atom zerfällt, kommt es zu einer Kettenreaktion: Der Hammer fällt auf die Ampulle mit dem Gift, das wird frei und tötet die Katze. Die Frage, um die es geht, ist dabei: In welchem Zustand ist die Katze, solange niemand in die Kiste schaut? Die Antwort lautet: Sie ist sowohl lebendig als auch tot – im selben Moment.
App soll vor allem Spaß machen
Die App "Katze Q" wurde vom Exzellenzclusters ct.qmat der Universitäten Würzburg und Dresden entwickelt. Sie soll Kinder ab 11 Jahren für Physik begeistern – und zwar mithilfe eines spannenden Escape-Games.
Das heißt, die Kinder müssen 20 verschiedene Denksporträtsel lösen, um das Spiel zu meistern. Sie beruhen alle auf wissenschaftlichen Fakten aus der Quantenphysik – zum Beispiel geht es um das Konzept des Zufalls oder kalte Chips für revolutionäre Hightech- und Quantencomputer. Ergänzend kann man sich nach jedem Rätsel Hintergrundwissen in der "Kittypedia" anzeigen lassen. "Katze Q" soll zum Ausprobieren und Experimentieren anregen, aber vor allem Spaß machen, betont App-Designer Philipp Stollenmayer.
Das Spiel ist im Kern ein Escape Game, auch wenn es ganz seriöse wissenschaftliche Inhalte transportiert. Es soll Neugier wecken und zum Ausprobieren anregen. Denn genau darum geht es in der Wissenschaft: Durch Nachdenken und Experimentieren Neues entdecken.
Die Spielerinnen und Spieler können eine spannende Welt entdecken, Sticker sammeln und ihre Katze jeweils ganz individuell gestalten, erzählt er. "Ganz wie im echten Leben, muss man sich in der Quantenwelt sein Wissen erarbeiten. Mir war wichtig zu zeigen, wie viel Spaß das macht!"
Mädchen in die Physik!
Aber warum hat ausgerechnet ein universitäres Exzellenzcluster eine App für Kinder entwickelt? Um eine Lücke zu schließen, erklärt Matthias Vojta, Professor für Theoretische Festkörperphysik an der Technischen Universität Dresden. Denn das Forschungsgebiet von ct.qmat verspreche revolutionäre Erkenntnisse und bahnbrechende Entwicklungen. "Aber das Thema ist noch so jung, dass es etliche Jahre dauern wird, bis es im Physikunterricht ankommt", so Vojta.
Solange soll nun also die Spiele-App schon einmal Kinder und Jugendliche für die Quantenphysik begeistern. Dabei geht es den Macherinnen und Machern besonders um eine Zielgruppe: Mädchen. Denn junge Frauen seien speziell in den Physikstudiengängen noch immer unterrepräsentiert. Doch künftig wird jede Fachkraft dringend gebraucht: Schon jetzt gibt es einen deutlichen Mangel in der Physik, sagt der Würzburger Clustersprecher Ralph Claessen, Professor für Experimentelle Physik an der Julius-Maximilians-Universität. "Mit unserem Mobile Game wollen wir Physik zum Erlebnis machen, Forscher:innen und Nobelpreisträger:innen von morgen ansprechen und so den deutschen Zukunftsmotor am Laufen halten."
Die Spiele-App "Katze Q" steht kostenlos zum Download im App Store und im Google Play Store. Sie ist werbefrei und es gibt auch keine In-App-Käufe.
(kie)
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