Wissen-News Thüringen: Europaweit einzigartiges Forschungszentrum für Transparente Keramik
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02. September 2024, 08:46 Uhr
Transparentkeramik ist wegen seiner hitzebeständigen und kratzfesten Eigenschaften ein besonderer Werkstoff. Dazu wird künftig im Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) intensiv geforscht, das im ostthüringischen Hermsdorf eröffnet wurde.
Das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum für Transparentkeramik der Fraunhofer-Gesellschaft in Hermsdorf ist europaweit einzigartig. "Wir besitzen nun eine Infrastruktur für die komplette Prozesskette zur Herstellung von Transparentkeramikbauteilen nicht nur im Labor-, sondern auch im Pilot- und Serienmaßstab. Damit erweitern wir enorm unsere Kompetenz und die Einsatzvarianz von transparenter Keramik", erklärt die Fraunhofer-Forscherin Sabine Begand. Dazu wurde die bereits bestehende Infrastruktur der Firma CeramTec-ETEC am Standort integriert.
Industriepartner können neues Forschungszentrum mitnutzen
Zur neuen Infrastruktur gehören Geräte und Anlagen zur Konditionierung hochreiner Pulver, Formgebung, Wärmebehandlung, Laser- sowie Ultra-Präzisionsbearbeitung. "Die wichtigsten Aufgaben, die wir uns gestellt haben, liegen zum einen darin, Transparentkeramik in exzellenter Qualität im Pilot- und Serienmaßstab zu fertigen", so Martin Drüe, Gruppenleiter Transparentkeramik. "Dabei spielen Reinheit und hohe Transparenz eine entscheidende Rolle." Industriepartner können die technische Infrastruktur des FuE-Zentrums als Dienstleistung nutzen, Versuche durchführen und beispielsweise von den Ergebnissen mechanischer Tests, Laminier- sowie Bedruckversuche profitieren.
Transparentkeramik hat besondere mechanische und optische Eigenschaften: Das Material ist viermal härter als Glas und hat eine deutlich bessere Transmission von Lichtstrahlen, auch im Infrarot- und UV-Bereich. Zudem zeichnet sich der Werkstoff durch hohe Kratzfestigkeit, Temperaturbeständigkeit und Wärmeleitfähigkeit aus. Aufgrund der hohen Härte eignet sich das Material für ballistische Schutzanwendungen – etwa im Verbund mit Substraten wie Glas oder Kunststoff lässt sich bei gleicher Schutzwirkung das Bauteil deutlich dünner gestalten, was Material und somit Gewicht reduziert.
cdi/pm
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR Thüringen Journal | 29. August 2024 | 19:00 Uhr
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