Massivumformung von Metall
Bei der Massivumformung von Metall werden enorme Energiemengen benötigt. Bildrechte: Rosswag GmbH

Wissen-News Chemnitzer Forscher wollen durch Digitalisierung massiv Energie und CO2 einsparen

18. Juli 2024, 11:54 Uhr

Mithilfe einer digitalen "simulationsbasierten Prozesskettenoptimierung" wollen Fraunhofer-Forscher in Chemnitz massiv Energie und CO2 beim Warmumformen von Metallteilen einsparen. Das Einsparpotential wird auf gut zehn Prozent geschätzt.

Mit einer digitalen "simulationsbasierten Prozesskettenoptimierung" (SiPro) will ein Team aus Hochschulen und Unternehmen unter Beteiligung des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU in Chemnitz den Energie-Verbrauch sowie den CO2-Ausstoß im Bereich der sogenannten Warmmassivumformung erheblich reduzieren. Beim Warmumformen erhalten Metallteile unter hohem Energieeinsatz ihre gewünschte Form.

Laptop
Simulation und realer Prozess bei der Massivwarmumformung werden aufeinander abgeglichen. Bildrechte: MAGMA Gießereitechnologie GmbH

Nach IWU-Angaben durchleuchten die Projektpartner dafür alle Fertigungsschritte vom Stahlguss über das Warmumformen etwa durch Freiformschmieden, Gesenkschmieden oder Walzen bis hin zum fertigen Bauteil. Auf der Grundlage dieser Analyse wird eine digitale Prozesssimulation geschaffen. Diese wiederum wird mit den jeweiligen echten Prozessen der Industriepartner des SiPro-Projekts messtechnisch abgeglichen. Mithilfe der so validierten digitalen Prozesskettensimulation werden die unterschiedlichen Fertigungsschritte der Wärmebehandlung und Umformung optimiert und schließlich in der Industrie erprobt.

Dem IWU zufolge halten die SiPro-Projektpartner einen um bis zu zehn Prozent reduzierten Verbrauch von Strom und Gas entlang der gesamten Prozesskette der Warmmassivumformung für realistisch. Bezogen auf die deutsche Jahresproduktion von Walzstahl von rund 30 Millionen Tonnen würde somit das theoretische Einsparpotenzial für Strom und Gas bei rund 4,92 Millionen Gigajoule pro Jahr liegen, so die Chemnitzer Forscher. Umgerechnet auf Gigawattstunden könnten somit jährlich 1.367 Gigawattstunden eingespart werden. Das entspricht dem durchschnittlichen Jahresstrombedarf von fast 400.000 Privathaushalten.

Wissen

Prof. Harald Lesch 93 min
Bildrechte: ZDF/Johanna Brinckman
93 min

Wie groß ist der Energiebedarf aktuell in Deutschland? Welchen Anteil decken erneuerbare Energien? Und sollten wir uns auf Sonne, Wasser oder Wind konzentrieren? Harald Lesch macht den Faktencheck.

So 19.06.2022 18:12Uhr 92:49 min

https://www.mdr.de/wissen/videos/silbersalz-faktencheck-energiewende-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

(dn)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 31. Mai 2024 | 08:20 Uhr

404 Not Found

Not Found

The requested URL /api/v1/talk/includes/html/a96178c2-53b6-4cb2-8f28-07578cdffb71 was not found on this server.

Mehr zum Thema

Eine Windkraftanlage steht hinter einer Hochspannungsleitung auf einem Feld. 3 min
Bildrechte: picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich
3 min

Viele Menschen sind skeptisch: Reicht der Strom aus erneuerbaren Energiequellen, haben wir dann noch eine stabile Stromversorgung? Dresdner Forscher haben eine Lösung für dieses Problem erfunden.

MDR KULTUR - Das Radio Mi 08.12.2021 21:37Uhr 03:11 min

https://www.mdr.de/wissen/audios/stromversorgung-stabil-dresdner-forscher100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio
Kemferts Klima-Podcast 48 min
Bildrechte: MDR / Oliver Betke