Überträger gefährlicher Krankheiten Wie Mücken auf Geschmack von Menschen-Blut gekommen sind
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24. Juli 2020, 19:00 Uhr
Mücken können gefährliche Krankheiten übertragen. Doch nur wenige Arten stechen Menschen. In Subsahare-Afrika gehört die Ägyptische Gelbfiebermücke dazu. In Großstädten und bei Trockenheit läuft sie zur Höchstform auf. Warum das so ist, hat eine US-Studie untersucht. Fest steht schon mal: Durch Klimawandel und zunehmende Urbanisierung wird künftig immer mehr zugestochen.
Stechmücken, auch Moskitos genannt, gehören weltweit zu den wichtigsten Verbreitern gefährlicher Infektionskrankheiten. Malaria wird von ihnen übertragen, aber auch jene Viren, die Gelb-, Dengue-, Zika-, West-Nil-, Chikungunya- oder das Rift-Valley-Fieber beim Menschen auslösen. Was allerdings kaum bekannt ist: Nur sehr wenige der weltweit etwa 3.500 Mückenarten sind darauf spezialisiert, gezielt Menschen zu stechen. Viele Arten lässt menschliches Blut hingegen völlig kalt.
Trockenes Klima und große Städte
Wo und warum einzelne Moskitoarten in ihrer Evolution überhaupt auf die "Idee" gekommen sind, sich den Menschen als Wirtstier auszusuchen, hat nun ein Forscherteam der US-Universität Princton am Beispiel der Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) im subsaharischen Afrika untersucht. Wie die Wissenschaftlerinnen in der Zeitschrift Current Biology berichteten, machten sie im Zuge ihrer Untersuchungen zwei Hauptfaktoren aus, unter denen Gelbfiebermücken dazu neigen, sich gezielt am menschlichen Blut gütlich zu tun. Ein Faktor ist demnach ein trockenes Klima. Der andere ist eine starke Urbanisierung.
Stechverhalten von Tiegrmücken unterschiedlich
Die US-Forscherinnen stellten dabei fest, dass die Gelbfiebermücke, die so wegen der von ihr übertragenen Krankheit heißt und daneben auch als Denguemücke bekannt ist, sich in ihrem Heimatgebieten südlich der Sahara ganz unterschiedlich gegenüber menschlichen Wirten verhalten. Das Spektrum reiche dabei "von einer starken Präferenz für Menschen bis hin zu einer starken Präferenz für nichtmenschliche Tiere", wie Studienautorin Caroln McBride erklärt.
Auf menschliche Wasserspeicher angewiesen
So zeigten Moskitos, die in der Nähe dichter menschlicher Populationen in den Großstädten der Region beheimatet sind, "eine erhöhte Bereitschaft, menschliche Wirte zu stechen", ergänzt McBrides Kollegin Noah Rose. Eine "starke Vorliebe" für menschliche satt für tierische Düfte würden Mücken aber nur an Orten mit langen und heißen Trockenzeiten wie der Sahelzone entwickeln. Rose hat auch eine Erklärung für dieses Muster: "Wir glauben, dass dies darauf zurückzuführen ist, dass Moskitos in diesen Klimazonen während ihres Lebenszyklus besonders auf den Menschen und die menschliche Wasserspeicherung angewiesen sind."
In Zukunft wird noch mehr gestochen
Angesichts einer zunehmenden Urbanisierung und des Klimawandels gehen die US-Forscherinnen davon aus, dass in den kommenden Jahrzehnten noch viel mehr Moskitos als bisher dazu übergehen werden, Menschen zu stechen. Das ist keine gute Nachricht, wenn es darum geht, die Übertragung gefährlicher Krankheiten durch Stechmücken einzudämmen.
(dn)
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