Senioren Im hohen Alter: Was schützt vor Demenz?
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16. Juli 2024, 16:12 Uhr
Können gesünderes Essen, Sport und soziale Beziehungen alte Menschen geistig fit halten? Das hat ein Team der Universität Leipzig klinisch untersucht. Die Forscher ziehen ein vorsichtig optimistisches Fazit.
Internationale Studien haben bereits gezeigt: Der Verlust der geistigen Fähigkeiten im Alter, eine Erkrankung an Demenz, können verhindert oder zumindest länger hinausgezögert werden, wenn alte Menschen dabei unterstützt werden, Risikofaktoren wie schlechte Ernährung, Bewegungsmangel oder Einsamkeit zu reduzieren. Forschende unter Leitung des Leipziger Instituts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health wollten diesen Ansatz auch in Deutschland mit empirischen Daten überprüfen. Jetzt liegen die Ergebnisse vor, noch ohne glasklare Empfehlung, aber mit einigen Hinweisen.
Forscher gewinnen über 1.000 Senioren mit großen Demenzrisiken
Im Rahmen der AgeWell.de Studie begleiteten die Wissenschaftler eine Gruppe von 1.030 Menschen im Alter von 60 bis 77 Jahren über einen Zeitraum von zwei Jahren. Alle Teilnehmenden waren Hausarztpatientinnen und wurden an fünf verschiedenen Standorten in Deutschland für die Studie gewonnen. Viele hatten zudem hohe Risiken, an Demenz zu erkranken: 40 Prozent litten an Diabetes, 54 Prozent an Bluthochdruck und 55 Prozent waren stark übergewichtig.
Zu Beginn wurden 487 Teilnehmende in die Studiengruppe eingeteilt, die verschiedene Unterstützungen zugleich erhielt: Die Senioren bekamen einen Trainingsplan mit Dehnübungen und Aerobic, sie wurden zu zusätzlichen sozialen Aktivitäten animiert, bekamen Denksportaufgaben und einen Plan für eine gesündere Ernährung mit mehr Obst und Gemüse und weniger stark gezuckerten oder gesalzenen Lebensmitteln. Zudem wurde die Einstellung mit Medikamenten optimiert. Außerdem erhielten Betroffene mit Symptomen einer Depression zusätzliche Unterstützung. Die Kontrollgruppe (543 Teilnehmende) erhielt einmalig schriftliche Informationen zum Inhalt der Intervention.
Ernährung und Blutdruckwerte verbessern sich – Teilnehmende fühlen sich gesünder
Die Ergebnisse fielen gemischt aus. So sei keine signifikante Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit messbar gewesen, was aber auch daran liegen könnte, dass die Beobachtungszeit am Ende der Studie relativ kurz war, so Andrea Zülke, Koordinatorin und Forscherin an der Universität Leipzig. Positiv sei allerdings: "Zum Studienende hat sich der subjektiv wahrgenommene Gesundheitszustand der Teilnehmenden signifikant verbessert. Bei Frauen gingen depressive Symptome durch die Intervention zurück." Zudem sei es gelungen, die Risikofaktoren zu reduzieren. So hätten sich unter anderem Ernährung und Blutdruckwerte verbessert.
Links/Studien
- Zülke et.al. (2024), Effects of a multidomain intervention against cognitive decline on dementia risk profiles - Results from the AgeWell.de trial, Alzheimer's & Dementia
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Guten Morgen Sachsen! | 17. Juli 2024 | 08:47 Uhr
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