Ein Frau benutzt ein Smartphone während sie auf der Toilette sitzt.
Ein bis zwei Stuhlgänge am Tag gelten als ideal für die Gesundheit. Bildrechte: IMAGO / Westend61

Wissen-News Stuhlgang-Häufigkeit und Gesundheit stehen im Zusammenhang

18. Juli 2024, 08:54 Uhr

Forscher haben einen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Stuhlgangs und der allgemeinen Gesundheit nachgewiesen. Wer täglich ein bis zwei Mal aufs Töpfchen geht, liegt im Idealbereich. Nur ein bis zwei Mal pro Woche ist ungesund. Das gleiche gilt für dauerhaften Durchfall von mehr als drei Mal täglich.

Wissenschaftler in den USA haben einen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Stuhlgangs und der allgemeinen Gesundheit von Menschen festgestellt. Die Forscher des Instituts für Systembiologie (ISB) in Seattle wiesen in einer Studie mit 1.400 gesunden Erwachsenen zudem einen signifikanten Zusammenhang von Alter, Geschlecht und BMI (Body Mass Index) mit der Häufigkeit des Stuhlgangs nach. Das gleiche galt auch für die Ballaststoff-Aufnahme, das Trinkverhalten und die Bewegung.

Wie die ISB-Forscher in ihrer in der Fachzeitschrift Cell Reports Medicine veröffentlichten Studie berichteten, hatten insbesondere Frauen, jüngere Menschen und solche mit einem niedrigeren BMI tendenziell weniger häufig Stuhlgang als andere Personengruppen. Wiederum hatten Personen mit einer ballaststoffreichen Ernährung, guter Flüssigkeitszufuhr und regelmäßiger Bewegung einen "hoch-normalen" Stuhlang von ein bis zwei Mal pro Tag. Die Studienautoren verwiesen in dem Zusammenhang auf frühere Forschungsergebnisse, wonach ein zu langer Verbleib des Stuhls im Darm die Fermentation von Proteinen und damit die Produktion von Toxinen befördert, die in den Blutkreislauf gelangen können.

Tatsächlich wiesen die Darm-Mikrobiome der Probanden auf die Häufigkeit ihres Stuhlgangs hin. So besaßen Menschen, die ein- bis zweimal pro Tag Stuhlgang hatten, einen besonders hohen Anteil Ballaststoff-fermentierender Darmbakterien, die als gesund gelten. Bakterien, die mit der ungesunden Protein-Fermentation assoziiert sind, waren hingegen bei Patienten mit Verstopfung (1 bis 2 Stuhlgänge pro Woche) bzw. Durchfall angereichert. Auch die Blutwerte zeigten Zusammenhänge zwischen Darmgesundheit und chronischen Krankheitsrisiken. So fanden sich nierenschädigende Nebenprodukte der Protein-Fermentation wie Indoxylsulfat im Blut von Menschen mit Verstopfung. Leberschädigende Chemikalien fanden sich wiederum bei Personen mit Durchfall.

(dn)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 13. Mai 2024 | 17:47 Uhr

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