Richterhammer und Stethoskop auf Holztisch mit Gesetzesbüchern im Hintergrund
Richterhammer und Stethoskop: Die Zahl der Patientenschäden ist von 1990 bis 2019 um mehr als 50 Prozent angestiegen (Symbolbild). Bildrechte: IMAGO/imagebroker

Wissen-News Schäden durch medizinische Behandlungen stärker angestiegen als Weltbevölkerung

13. Juni 2024, 04:59 Uhr

Patientenschäden durch medizinische Behandlungen sind zwischen 1990 und 2019 weltweit von 11 auf 18 Millionen Fälle angestiegen, so eine chinesische Studie. Das entspricht einem prozentualen Anstieg von 59 Prozent. Das ist mehr als der Anstieg der Weltbevölkerung. Die wuchs im selben Zeitraum "nur" um 45 Prozent.

Der Anteil der Patientenschäden im Zusammenhang mit medizinischen Behandlungen ist in den 30 Jahren zwischen 1990 und 2019 prozentual stärker angestiegen als die Weltbevölkerung. Laut einer in der Fachzeitschrift BMJ Quality & Safety veröffentlichten Beobachtungsstudie chinesischer Wissenschaftler stieg die Zahl der weltweit registrierten Patientenschäden in diesem Zeitraum von 11 Millionen im Jahr 1990 auf 18 Millionen im Jahr 2019 an. Das entspricht einem prozentualen Anstieg von 59 Prozent. Die Weltbevölkerung stieg im selben Zeitraum von knapp 5,3 Milliarden auf 7,9 Milliarden Menschen, was einem prozentualen Anstieg von 45 Prozent entspricht.

Ältere Menschen tragen der Studie zufolge weltweit die Hauptlast bei Schäden durch medizinische Behandlungen, wobei der stärkste Anstieg bei den 65- bis 69-Jährigen zu verzeichnen ist. In Industrieländern gelten demnach über 50 Prozent der stationären Schäden als vermeidbar. In Entwicklungsländern sind es 83 Prozent. Diese Schäden beeinträchtigen die Gesundheit und die Lebensqualität, sind kostspielig und untergraben das Vertrauen der Öffentlichkeit, während sie wertvolle Ressourcen verschwenden, so das Fazit der Studienautoren.

Die Gesamtinzidenzrate lag der Studie zufolge im Jahr 2019 bei 232,5 pro 100.000 Einwohner der Weltbevölkerung, was einem Inzidenz-Anstieg von 10 Prozent seit 1990 entspricht. In Regionen mit einem hohen Soziodemographischen Index (SDI) stieg die Gesamtinzidenzrate für alle Altersgruppen von 515 pro 100.000 im Jahr 1990 auf fast 823 pro 100.000 im Jahr 2019, was einem Anstieg von 60 Prozent entspricht. Der stärkste Rückgang der Gesamtinzidenzrate wurde in Regionen mit niedrigem SDI beobachtet, wo die Inzidenzrate um 14 Prozent von 155 auf 141 pro 100.000 Einwohner zurückging.

(dn)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 15. Februar 2024 | 08:48 Uhr

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