Wissen-News Im Tierversuch: Eizellen lassen sich durch Spermidin verjüngen
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16. Oktober 2023, 17:28 Uhr
Die Anti-Aging-Effekte von Spermidin auf die Haut sind umstritten. Laut chinesischen Forschenden kann der Wirkstoff, der auch im Sperma vorkommt, aber die Qualität der Eizellen verbessern – zumindest bei Mäusen.
Für die Untersuchung verglichen Forschende der Landwirtschaftlichen Universität Nanjing die Stoffwechselprodukte der Eierstöcke von jungen mit denen älterer weiblicher Mäuse. Dabei entdeckten sie Unterschiede im Spermidinspiegel, einem natürlichen Stoffwechselprodukt. Der Spiegel war bei älteren Tieren geringer und ging mit einer Verschlechterung der Eizellqualität sowie weiteren Anzeichen der Eierstockalterung einher. Wenn die Forschenden den älteren Mäusen zum Ausgleich Spermidin spritzten, förderte das die Follikelentwicklung, die Eizellreifung, die Embryonalentwicklung und die Fruchtbarkeit dieser Mäuse.
Spermidin ist ein Polyamin (organische Verbindung), welches in fast jeder Körperzelle vorkommt. Zu seinem Namen gelangte das Molekül, da es vor über 150 Jahren zum ersten Mal aus der männlichen Samenflüssigkeit Sperma isoliert wurde.
Spermidin aktiviert die Zellerneuerung und sorgt für die Aufrechterhaltung der Zellgesundheit. Mit zunehmendem Alter sinkt der Gehalt im Körper. Die externe Zufuhr von Spermidin verlängert die Lebensspanne und den Gesundheitszustand verschiedener Spezies, darunter Hefe, Fadenwürmer, Fliegen und Mäuse. Es wird vermutet, dass der mit dem Alter abnehmende Spermidinspiegel mit altersbedingten Erkrankungen im Zusammenhang steht.
"Ob die im Maus-Modell gewonnen Erkenntnisse auf den Menschen übertragbar sind, ist eine wichtige Frage. Die Fruchtbarkeit und die Funktion der Eierstöcke sind bei Mäusen und Menschen recht unterschiedlich", erklärt Verena Nordhoff von der Uniklinik Münster dazu. "Wie groß oder gering oder vorläufig der Effekt auch erscheinen mag, wenn Spermidin keine negativen Nebenwirkungen hat, dann ist sein Einsatz auch beim Menschen von Interesse", meint Michele Boiani vom Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin.
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