Medizin Schwere Depression vor den Tagen: Botenstoff Serotonin verantwortlich
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06. Februar 2023, 14:24 Uhr
Die schwere Form des prämenstruellen Syndroms, die sogenannte prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) hängt damit zusammen, dass der Transport des Botenstoffs Serotonin im Gehirn kurz vor der Menstruation erhöht ist. Das zeigen Forschungen der Uniklinik Leipzig, für die insgesamt 59 Studienteilnehmerinnen über mehrere Zyklen untersucht wurden.
Dabei zeigte sich, dass vor der Menstruationsblutung die Serotonin-Transporter-Dichte im Gehirn erhöht ist, was zu einer Abnahme dieses Botenstoffs im Gehirn führt. Dieser Verlust kann dann Symptome wie Schlafstörungen, Depressionen, Kontrollverlust oder Reizbarkeit auslösen. Bisher dachte man, dass der Serotonin-Transporter ein individuelles Merkmal sei, das sich in der kurzen Zeitspanne von zwei Wochen nicht verändert – insofern sei der Leipziger Befund überraschend.
An die Erkenntnis könne man nun auch in der Therapie der Symptome von PMDS anknüpfen. So müssten die Patientinnen gezielt über nur wenige Tage Antidepressiva nehmen, die einen Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer als Wirkstoff enthalten. Dazu ließe sich auch mit dem Essverhalten prinzipiell der Serotoninspiegel beeinflussen, erklärt die Studienautorin Julia Sacher: "Vorläufer-Substanzen von Serotonin, wie z.B. Tryptophan finden sich beispielsweise in Käse, Geflügel, Soja-Bohnen, Tofu, Nüssen und dunkler Schokolade." Ebenfalls einen positiven Effekt können Tageslichtlampen haben, gerade im Winter.