Human Brain Neural Network Menschliches Gehirn auf dem dunklen Hintergrund. 3d Illustration.
Bildrechte: IMAGO / Alexander Limbach

Wissen-News Wie unser Gehirn verdrahtet wird: TU Dresden liefert neue Erkenntnisse über Entwicklung neuronaler Netzwerke

20. Dezember 2024, 14:38 Uhr

Auch wenn wir es den ganzen Tag benutzen – die Komplexität des Gehirns übersteigt noch immer unseren Horizont. Forscher aus Dresden und Genf haben ein weiteres Puzzleteil dazu geliefert, wie neuronale Verbindungen entstehen und sich spezialisieren.

Die Rinde unseres Gehirns, der Kortex, ist in Areale aufgeteilt, die spezielle Aufgaben übernehmen. In diesen Arealen gibt es verschiedene Arten von Nervenzellen mit spezifischen Funktionen. Auf die Informationsweitergabe in weit entfernte Gebiete des Hirns sind die ET-Neuronen getrimmt, die besonders lange "Verbindungskabel" haben.

Gene identifiziert, die ET-Neuronen steuern

In ihrer frühen Phase bilden ET-Neurone diverse Verbindungen zu verschiedenen Arealen des Gehirns auf, die allerdings mit der Zeit wieder abgebaut werden. Dieser Prozess variiert je nach Hirnregion und wird genetisch gesteuert. Philipp Abe vom Institut für Anatomie der Medizinischen Fakultät der TU Dresden hat in Zusammenarbeit mit weiteren Wissenschaftlern von der Universität Genf jene Gene identifiziert, die die Entwicklung der weitreichenden Nervenzellen und ihre Wege in unserem Gehirn bestimmen.

Mäuse gelähmt/laufend 3 min
Bildrechte: Lehrstuhl für Zellphysiologie Ruhr-Uni Bochum

MDR AKTUELL Do 21.01.2021 09:50Uhr 03:07 min

https://www.mdr.de/wissen/querschnittslaehmung-selbstheilung-mauese-designereiweiss100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

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Die in der Zeitschrift "Nature" publizierte Studie zeigt, dass sowohl die Art der Nervenzelle als auch das Hirnareal, in dem sie sich befindet, eine entscheidende Rolle für die Entwicklung der neuronalen Verbindungen spielen. In einer Mitteilung der TU Dresden heißt es: "Durch die Kombination dieser beiden Faktoren entsteht eine hochgradig spezialisierte Verdrahtung des Gehirns, die es uns ermöglicht, unsere Umwelt wahrzunehmen, zu lernen und zu handeln."

Therapieansätze für Rückenmarksverletzungen und neurodegenerative Krankheiten

Die Forscher erhoffen sich durch die Erkenntnisse über die Genese der Nervenzellen, Behandlungen für solche Krankheiten zu entwickeln, bei denen die Verbindungen im Gehirn beschädigt sind, wie etwa bei Rückenmarksverletzungen. Langfristig sollen die Entdeckungen dabei helfen, innovative Therapieansätze bei neurodegenerativen Erkrankungen wie etwa amyotropher Lateralsklerose, besser bekannt als ALS, zu entwickeln.

pm/jar

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | Thüringenjournal | 17. Dezember 2024 | 19:00 Uhr

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