Kind zeigt Temperatur auf einem Thermometer
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Viren FLIRT-Varianten: Sommer-Coronawelle geht weiter

18. Juli 2024, 10:55 Uhr

Seit einigen Wochen stecken sich wieder mehr Menschen mit dem neuen Coronavirus Sars-CoV-2 an. Dabei dominieren jetzt die sogenannten FLIRT-Varianten des Virus. Zu schweren Infektionen kommt es aber nur selten.

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Eine neue Welle von Coronainfektionen mag lästig sein, bedrohlich ist sie nur noch für sehr alte Menschen – so lässt sich die aktuelle Situation mit dem Erreger zusammenfassen. Denn seit einigen Wochen steigt die Zahl gemeldeter Infektionen moderat. Das bestätigt unter anderem der jüngste Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza für die Woche bis zum 21. Juli. Intensivstationen behandeln weiterhin jedoch nur wenige ältere Patienten mit schweren Infektionen.

Coronazahlen aktuell so hoch wie zu Beginn der letzten Herbstwelle

Die Zahl neuer Atemwegsinfektionen insgesamt sank auf rund 4.400 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner. Das liegt weiterhin über dem Niveau der vorpandemischen Jahre. Die Stichproben-Untersuchung des Robert Koch-Instituts erfasste in 24 Prozent der untersuchten Proben Rhinoviren. Das sind gewöhnliche Erkältungserreger. Der Anteil von Sars-CoV-2 stieg weiter, von 17 auf nunmehr 21 Prozent.

Auch beim Abwassermonitoring, das bundesweit im Abwasser von Haushalten nach Spuren der Coronaviren sucht, stellen Experten seit Wochen steigende Viruslasten fest. Die Werte erreichen jetzt wieder das Niveau von Mitte September 2023.

Neue Corona-Subtypen können Antikörpern besser ausweichen

Die dominante Corona-Subvariante ist aktuell KP. 3, ein Untertyp der bisherigen Variante JN. 1. Wie zuvor zeichnen sich die neuen Viren durch geringfügige Mutationen in ihrem Andockprotein aus. Dabei wurden Aminosäuren mit der Abkürzung F durch L und R durch T ersetzt, daher die Abkürzung FLIRT für die neuen Subtypen.

Das bedeutet, sie können weiterhin an menschliche Zellen binden, werden aber schwieriger von Antikörpern erkannt. Zu schweren Infektionen führt das nach bisherigem Stand nicht.

Neue Abschätzungen zur Stärke der kommenden Welle gibt es nicht. Wahrscheinlich unterbrechen die Sommerferien die Ansteckungen in Schulen und Kitas vorerst. Zugleich dürfte es wie in den vergangenen Jahren an Urlaubsorten zu neuen Ansteckungsketten kommen. So erreichen die Viren neue Cluster. 2022 und 2023 führte das nach dem Ende der Urlaubssaison zu einer deutlichen Zunahme der Ansteckungszahlen.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 18. Juli 2024 | 17:18 Uhr

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