Prof. Marius Distler konnte den Tumor im Darm von Marita Grellmann mithilfe des OP-Roboters HUGO schonend entfernen.
Marius Distler konnte den Tumor im Darm von Marita Grellmann mithilfe des OP-Roboters HUGO schonend entfernen. Bildrechte: UKD/Michael Kretzschmar

Wissen-News TU Dresden setzt neuartigen OP-Roboter bei Bauchoperationen ein

24. Juni 2024, 13:04 Uhr

Am Uniklinikum Dresden ist bei einer Darmkrebs-Operation erstmals der spezielle Roboter HUGO zum Einsatz gekommen. Dieser hinterlässt nur sehr kleine Operationswunden, was die Heilung nach der OP beschleunigt.

Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden setzt seit Jahren auf minimalinvasive und robotergestützte Chirurgie, rund 1.500 Operationen wurden seitdem mithilfe von sogenannten Da-Vinci-OP-Robotern durchgeführt. Mittlerweile arbeitet man an der TU bei minimalinvasiven Operationen mit einer neuen Generation der OP-Technik: Mit dem neuartigen Roboter HUGO wurde im Oktober 2023 am Uniklinikum die erste urologische Operation deutschlandweit duchgeführt. Nun wird das Robotersystem auch in der Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie (VTG) sowie bei Eingriffen an Magen, Darm, Bauchspeicheldrüse und Leber eingesetzt.

Ärzte und Pfleger stehen an einem Patientenbett. 1 min
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Schon wenige Tage nach der OP keine Beschwerden mehr

Im Mai dieses Jahres wurde HUGO erstmals für eine Bauch-Operation in Dresden genutzt. Die 74-jährige Marita Grellmann hatte zuvor die Diagnose Darmkrebs bekommen. "Ich war geschockt, denn ich hatte keinerlei Schmerzen", erzählt die Meißnerin. Aufgrund von Verdauungsbeschwerden hatte sie ihren Arzt aufgesucht, der sie nach dem Befund ans Uniklinikum überwies. Im Dickdarm hatte sich ein faustgroßer Tumor gebildet, sodass ein 50 Zentimeter großes Darmstück operativ entfernt werden musste.

Das Team entschied sich dabei aus verschiedenen medizinischen Gründen für den Einsatz des HUGOs. "Bei solchen komplexen Operationen an Gefäßen entlang ist dieses System sehr präzise. Vor allem beim Zusammennähen der beiden Darmbereiche unterstützt es uns enorm", erklärt Marius Distler, der stellvertretende Direktor der VTG-Klinik. Das Operationsfeld sieht der Chirurg auf einem Bildschirm, eine Datenbrille übermittelt das Bild in 3D. Über eine Konsole steuert der Operateur die Instrumente, die an den Roboterarmen angebracht sind. Ein solcher minimalinvasiver Eingriff hinterlässt nur sehr kleine Operationswunden, sodass die Heilung vor allem bei älteren oder kranken Patienten meist schneller und mit weniger Komplikationen verläuft. Wenige Tage nach der Operation fühlte sich Marita Grellmann schon wieder gut und hatte keine Beschwerden mehr. Zudem hatte der Tumor hat nicht gestreut und konnte komplett entfernt werden, sodass eine weitere Therapie nicht erfolgen musste.

cdi/pm

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten | 04. Juni 2024 | 19:00 Uhr

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