Soldatin mit Posttraumatischer Belastungsstörung
Soldatin mit Posttraumatischer Belastungsstörung. Unter Veteranen kommt die Erkrankung besonders häufig vor. Bildrechte: IMAGO / Shotshop

Wissen-News MDMA-Medikament zur Behandlung Posttraumatischer Belastungsstörungen in den USA abgelehnt

13. August 2024, 11:04 Uhr

Viele US-Veteranen, Regierungsmitglieder und Forscher hatten die Zulassung gefordert – doch die US-Arzneimittelbehörde FDA hat den ersten Zulassungsantrag für ein MDMA-Medikament der Firma Lykos Therapeutics abgelehnt, das zur Behandlung Posttraumatischer Belastungsstörungen (PTBS) eingesetzt werden kann.

Damit folgte die FDA der Empfehlung eines Experten-Panels aus dem Juni 2024. Aktuell wird PTBS sowohl in den USA als auch in Deutschland vor allem mit spezialisierter psychotherapeutischer Gesprächstherapie behandelt. Zugelassen für die begleitende Behandlung sind nur zwei Psychopharmaka. In der therapeutischen Leitlinie für PTBS – die sich derzeit in der Überarbeitung befindet – wird allerdings auf die mangelhafte Studienlage und die geringen Effekte dieser Medikamente hingewiesen

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Medikament zeigte zu viele Nebenwirkungen

Um neue und effektive Therapien zu entwickeln, wird daher zunehmend die Wirksamkeit psychedelischer Drogen untersucht. Die psychoaktiv wirkende Droge MDMA (3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin) gilt aktuell sowohl in den USA als auch in Europa als illegal. In den vergangenen Jahren zeigte sie jedoch in einigen kleineren Studien eine positive Wirkung bei einigen psychischen Störungen, vor allem bei PTBS. In Australien wurde MDMA daher 2023 erstmals zur Behandlung von PTBS zugelassen.

In der zweiten und größeren Zulassungsstudie von Lykos Therapeutics erfüllten 71 Prozent (37 von 52) der Teilnehmer nach 18 Wochen, in denen sie regelmäßig Gesprächstherapie erhielten und zu drei Zeitpunkten MDMA einnahmen, die diagnostischen Kriterien für PTBS nicht mehr, gegenüber 48 Prozent (20 von 42) der Teilnehmenden in der Placebo-Gruppe. Eine wichtige Kritik an den Studien ist allerdings, dass ein doppel-blindes Design nicht möglich ist, da kein Placebo-Präparat die psychoaktive Wirkung von MDMA nachahmen kann und es daher zu Verzerrungen in den Ergebnissen kommen kann. Das von der FDA einberufene Experten-Panel kritisierte zudem in ihrem Bericht, dass das Medikament zu viele Nebenwirkungen zeige und die Wirksamkeit nicht zuverlässig nachgewiesen werden könne

Links/Studien

Die Leitlinien zur Posttraumatische Belastungsstörung der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT).

cdi

Dieses Thema im Programm: MDR S-ANHALT | Sachsen-Anhalt Update | 22. Mai 2024 | 17:00 Uhr

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