Wissen-News Tiefe Einblicke ins Gehirn: Jena wird Zentrum für Neurobildgebung
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12. August 2024, 13:33 Uhr
An der Jenaer Uniklinik wurde gerade ein moderner Magnetfeldtomograf eingeweiht. Der 7-Tesla-MRT wird in der Hirnbildgebung für wichtige Forschungsprojekte genutzt und Jena so zum Zentrum für vernetzte Neurobildgebung.
Das neue MRT-Gerät im Werner-Kaiser-Forschungszentrum wurde im selben Gebäude eingerichtet wie die psychiatrische Klinik der Jenaer Universitätsklinik (UKJ). Das Gerät arbeitet mit einem Magnetfeld von 7 Tesla, moderne klinische Standardgeräte nutzen 3 Tesla. Diese sogenannte Ultrahochfeld-Bildgebung ermöglicht einen extrem genauen Blick in unser Gehirn. Struktur, Funktion und Stoffwechsel können laut UKJ in einer völlig neuen Qualität dargestellt werden.
Mehr als zehn Millionen Euro in moderne Geräte am UKJ investiert
"Wir nutzen diese Technik im Deutschen Zentrum für Psychische Gesundheit für klinische Studien, um Hirnveränderungen im Verlauf von Erkrankungen, während der Behandlung und zur Entwicklung neuer Therapieansätze zu untersuchen", erläutert Martin Walter. Der Direktor der Jenaer Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie koordiniert den mitteldeutschen Standort des Zentrums und baut ein bundesweites Ultrahochfeld-Bildgebungsnetzwerk für multizentrische MRT-Studien auf. Multizentrisch bedeutet, die Untersuchungen finden an mehreren Orten gleichzeitig statt. In einer Pilotstudie testen Forscher in Jena, Magdeburg und Mannheim einen neuen Therapieansatz bei schwer behandelbaren Depressionen.
Das Geld für die Forschung stammt u.a. von der Europäischen Kommission. Die hatte im Rahmen der REACT-EU-Initiative zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt, um die Folgen der Corona-Pandemie zu überwinden. Die Förderung des 7-Tesla-MRT mit Gesamtkosten von 10,1 Millionen Euro ist dabei laut dem Thüringer Wissenschaftsministerium die bislang größte Einzelinvestition in ein Forschungsgroßgerät. Neben dem 7-Tesla-MRT wurden im gleichen Zeitraum vier weitere Geräte am UKJ angeschafft, darunter ein robotischer OP-Arm und ein intraoperatives Röntgengerät. Das ermöglicht Röntgenuntersuchungen während einer Operation.
cdi/pm
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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR Aktuell | 27. April 2024 | 19:47 Uhr
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