Klimawandel Invasive Landschneckenarten nehmen in Europa stark zu
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25. Januar 2023, 08:01 Uhr
Die Zahl der gebietsfremden Arten von Landschnecken ist in den hiesigen Breiten seit dem 19. Jahrhundert kontinuierlich gestiegen – seit den 1970er Jahren sogar exponentiell. Das hat eine Studie des Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversitätswandels ergeben, für die Forschende 22 Landschneckenarten untersuchten, die aus anderen Kontinenten nach Europa und in den Mittelmeerraum eingeschleppt wurden.
Vielen der Arten kommt in Ökosystemen eine tragende Funktion zu, etwa indem sie verrottende Pflanzen ersetzen. Es gibt aber auch schädliche Schnecken, die einheimische Arten bedrohen und Schäden in der Landwirtschaft verursachen. Zu diesen gehören die Laevicaulis-Arten und die afrikanische Riesenschnecke Lissachatina fulica, die kürzlich aus dem tropischen Afrika in den Mittelmeerraum eingeschleppt wurden.
Ein Grund für die zunehmende Verbreitung der fremden Schneckenarten sind laut dem Studienautor Prof. Bernhard Hausdorf die wachsenden Handelsbeziehungen zwischen Afrika und Europa. Noch relevanter sei jedoch die globale Erwärmung: "Die Ausbreitung vieler der eingeschleppten Arten, insbesondere der sich in Mittelmeergebiet ausbreitenden tropischen Arten, wird vermutlich durch den Klimawandel begünstigt."