Kein Unterschied zwischen den Geschlechtern Höheres Sterberisiko durch Einsamkeit und Isolation
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26. Juni 2023, 09:46 Uhr
Isolation und Einsamkeit können das Sterberisiko eines Menschen merklich erhöhen. Laut einer umfangreichen Analyse aus China geht ein Mangel an sozialen Kontakten mit einem um etwa 32 Prozent und das Gefühl von Einsamkeit mit einem um etwa 14 Prozent höheren Sterberisiko einher.
Als eine körperliche Ursache für das erhöhte Risiko sehen die Forscher eine verstärkte Ausschüttung des Stresshormons Cortisol, was die Körperfunktionen auf Dauer negativ beeinflusst.
Statistisch bedeutsame Unterschiede zwischen den Geschlechtern gab es laut der in der Fachzeitschrift "Nature Human Behaviour" erschienen Auswertung nicht. Allerdings fühlten sich Frauen eher einsam, obwohl sie in der Regel größere soziale Netzwerke hatten. Bei Männern waren das Alleinleben und ein Mangel an zwischenmenschlichen Kontakten verbreiteter, obwohl ihr subjektives Gefühl von Einsamkeit dies oft nicht widerspiegelte.
Für die Studie wurden 90 Untersuchungen aus verschiedenen Ländern mit mehr als 2,2 Millionen Teilnehmern ausgewertet. Als soziale Isolation wurde dabei ein objektiver Mangel an Sozialkontakten bei Menschen mit begrenztem sozialen Netzwerk betrachtet. Den Berechnungen der Forscher zufolge erhöht soziale Isolation das Risiko eines Krebstodes um 22 Prozent und Einsamkeit um 9 Prozent. Im Hinblick auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Todesursache erhöht soziale Isolation das Sterberisiko um 34 Prozent.
(dpa)