Weihnachten Gutes Gewissen beim Weihnachtsbaum kaufen? So geht es!
Hauptinhalt
02. Dezember 2023, 04:59 Uhr
Der Weihnachtsbaum gehört für uns zum Fest wie Geschenke, Plätzchen und Musik. Rund 25 Millionen stehen jedes Jahr in deutschen Wohnzimmern. Aber ist ein echter Baum in Zeiten des Waldsterbens ökologisch überhaupt noch vertretbar? Ja, sagt die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) und gibt für die richtige Wahl gleich ein paar Tipps.
Gegen einen echten Weihnachtsbaum sei nichts einzuwenden, so die SDW. Wichtig sei aber zu schauen, wo er herstammt: Im Hinblick auf die Ökobilanz stehen Exemplare direkt aus dem Wald da, vorausgesetzt natürlich, der zuständige Förster hat sein Einverständnis gegeben. Ebenso unbedenklich sind Bäume aus Plantagen der Region, besonders, wenn sie mit Zertifikaten ausgezeichnet sind wie "FSC", "PEFC", "Naturland" oder "Bioland". Dann wurden Tanne, Fichte oder Kiefer ohne chemische Dünger, Unkrautvernichtungs- und Schädlingsbekämpfungsmittel großgezogen. Stattdessen wurden sie mit Wildkrautbürsten, Mulchen und Schafen gepflegt, die überflüssiges Grün einfach abfressen.
Plastikbaum oder echter Christbaum: Wessen Ökobilanz ist besser?
Auch in Sachen C02 punktet der natürliche Weihnachtsbaum mit - 0,5 bis drei Kilogramm, die er bis zu seiner Zeit im Wohnzimmer beansprucht.
Im Vergleich zu seinem natürlichen Vorbild ist der künstliche Weihnachtsbaum ein Klimasünder, denn er bringt es auf einen Verbrauch von bis zu 48 Kilogramm CO2. Von der Produktion über den Transport bis hin zur Entsorgung ist sein Weg energieaufwendig und erst nach 17 Weihnachtsfesten hat er sich in dieser Hinsicht amortisiert.
Wie teuer sind Weihnachtsbäume 2023?
Seit einigen Jahren steigen die Preise für echte Weihnachtsbäume durch höhere Lohn- und Transportkosten im Durchschnitt um einen Euro pro Meter. Die beliebte Nordmanntanne bekommt man derzeit für etwa 21 bis 27 Euro, eine Blaufichte für etwa 13 bis 18 Euro und eine Fichte für etwa 10 bis 15 Euro pro Meter. Damit man dafür auch lange seine Freude hat, kaufen inzwischen viele ihren Baum bereits Anfang Dezember. Hier ein paar Tipps, wie er lange schön bleibt:
Frisch geschlagen ohne Ballen Bis der Baum in die Weihnachtsstube kommt, sollte er von seinem Netz befreit draußen an einer schattigen Stelle in einem Eimer mit Wasser aufbewahrt werden. Bevor er hereingeholt wird, den Stamm unten erneut ansägen, einen Weihnachtsbaumständer mit Wasser füllen. Einen Esslöffel Zucker oder Blumenfrisch hinein, Baum befestigen. Ein Platz möglichst weit weg von der Heizung und tägliches Gießen verlängern sein Leben.
Im Topf mit Ballen Selbst wenn der Baum noch im Freien steht, muss er bereits regelmäßig gegossen werden. Erst kurz vor Weihnachten sollte man ihn hereinholen und dann möglichst weit weg von der Heizung aufstellen. Auch drinnen braucht er weiterhin Wasser. Schon nach zwei bis drei Tagen möchte er wieder hinaus ins dort, sobald es frostfrei ist, eingepflanzt werden.
Alternative Weihnachtsbaumverleih Einige lokale Baumschulen und Förstereien bieten den Verleih von Weihnachtsbäumen im Topf an. Sie können zurückgegeben werden und werden dann wieder eingepflanzt. Aber man kann sie auch kaufen und auf dem eigenen Grundstück einpflanzen.
Weihnachtsbäume im Topf haben also auch nach dem Fest noch eine Zukunft als Baum. Aber auch ihre geschlagenen Artgenossen lassen sich nachhaltig weiterverwerten. Von Entsorgungsbetrieben eingesammelt, werden sie zu Mulch und Kompost verarbeitet oder als Rohstoff an Biomassekraftwerke geliefert. Im Küstenschutz werden sie verwendet, um Reisigzäune zu verstärken, die Strand und Düne vor dem Abtrag schützen. Auch Heimwerker finden Verwendung für den ausgedienten Baum und fertigen Untersetzer oder Schmuckständer daraus.
Baum im Wohnzimmer? Woher kommt die Weihnachtsbaum-Tradition?
Für den Ersten seiner Art gibt es kein eindeutiges Datum. Vielmehr setzt sich die Tradition, die wir heute pflegen, aus Bräuchen verschiedener Kulturen zusammen. Lorbeer- und Tannenzweige wurden schon bei den Römern zum Jahreswechsel angebracht, um sich gegen Krankheit oder böse Geister zu schützen. Das Schmücken des Baumes soll an den Sündenfall und die Befreiung des Menschen von der Erbsünde erinnern. Doch bis die Bäume in unsere Wohnzimmer fanden, war es ein langer Weg.
Erstmals erwähnt wurde ein Christbaum 1419. Damals hatte die Freiburger Bäckerschaft einen Baum mit allerlei Naschwerk, Früchten und Nüssen behängt, den die Kinder am Neujahrstag plündern durften. Anderen Überlieferungen sagen, dass in Riga 1510 auf einem öffentlichen Platz der erste geschmückte Weihnachtsbaum aufgestellt wurde. Erst 120 Jahre später ist einer im Straßburger Münster urkundlich belegt. 1611 soll die Herzogin Dorothea Sibylle von Schlesien den ersten Weihnachtsbaum mit Kerzen aufgestellt haben, viele Historiker betrachten das als den Beginn der Tradition.
Geschmückter Weihnachtbaum vor dem Vatikan erst seit 1982
1775 führte Johann Wolfgang von Goethe den Weihnachtsbaum am Hofe zu Weimar ein. Ein Jahr zuvor hatte er einen solchen in seinem Werk "Die Leiden des jungen Werthers" erwähnt. Lange Zeit wurde der Brauch als heidnisch von der katholischen Kirche abgelehnt. Erst der Adel machte ihn im 19. Jahrhundert "salonfähig" und erst seit 1982 steht ein geschmückter Baum auf dem Petersplatz in Rom und ist damit offiziell vom Vatikan anerkannt.
Die ersten Christbaumkugeln wurden um 1830 in Lauscha geblasen. 1878 kam Lametta aus Nürnberg hinzu. Auswanderer nahmen die Tradition mit nach Amerika, von wo aus sie sich über die ganze Welt verbreitete. 1891 wurde der erste Weihnachtbaum mit elektrischer Beleuchtung vor dem Weißen Haus des Präsidenten Benjamin Harrison in Amerika aufgestellt und seitdem ist der Brauch offiziell "amerikanisch".
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/9a083333-a1d4-4835-ade0-34a631f2fcd6 was not found on this server.