Corona und Co. Simulation: Impfungen wirksamstes Mittel zur Eindämmung von Atemwegsviren

30. Oktober 2023, 17:53 Uhr

Ein deutsch-amerikanisches Forscherteam hat simuliert, wann sich Menschen an Schutzmaßnahmen beteiligen, die die Ausbreitung von Viren begrenzen sollen. Am wirksamsten erwiesen sich dabei Impfungen.

Autorenfoto von Clemens Haug
Bildrechte: Tobias Thiergen/MDR

Die Corona-Pandemie wurde offiziell für beendet erklärt. Zugleich stecken sich wieder Millionen von Menschen in Deutschland mit SARS-CoV-2 an. Auch wenn die meisten Erkrankten nicht in Kliniken behandelt werden müssen, ist eine Ansteckung oftmals dennoch unangenehm. Was also können Regierungen tun, damit in einem solchen sogenannten endemischen Stadium möglichst viele Menschen einer Ansteckung mit dem Virus entgehen? Mit dieser Frage hat sich ein Team von Forschern von der Universität Berkeley in Kalifornien und dem Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie in Plön beschäftigt.

Wenn nur wenige Masken tragen, spielt die Ansteckungsfähigkeit des Virus kaum eine Rolle

In einer Simulation berechneten die Forschenden, wie sich die Anreize verschiedener Schutzmaßnahmen verändern, wie das Tragen von Masken. Dabei nahmen sie in einem Fall an, dass sich alle Mitglieder einer bestimmten Population an die Maßnahmen halten. Im zweiten Fall hielt sich niemand an die Maßnahmen. Und im dritten Fall machte ein Teil mit und ein anderer Teil nicht.

Das dritte Szenario ergab ein überraschendes Ergebnis für die Wissenschaftler: Die Ansteckungsfähigkeit des Virus spielte keine Rolle mehr für die Frage, wie stark es sich ausbreiten kann. Zwar können Maßnahmen wie Maskentragen die Zahl der Ansteckungen insgesamt senken, allerdings nur, wenn sich möglichst viele daran halten. Das passierte in der Simulation aber nur, wenn die Zahl der Ansteckungen insgesamt sehr hoch war. Ansonsten waren die Anreize offenbar nicht groß genug.

Impfungen waren das wirksamste Mittel, um die Virusausbreitung einzudämmen

Am deutlichsten konnten Impfungen die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Virus verändern. Sie halfen, die Zahl der infizierbaren Personen zu verringern, wenn die Impfrate möglichst hoch war. Die Forschenden schließen, dass Regierungen Anreize bieten sollten, um die Impfraten zu verbessern und auch viele Menschen dazu zu bewegen, sich an Maßnahmen zum Infektionsschutz zu beteiligen.

Links/Studien

Roy, Traulsen: Dynamics in a behavioral–epidemiological model for individual adherence to a nonpharmaceutical intervention, PNAS

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