❌ Stimmt nicht: Freiverkäufliche Abtreibungspille führt zu mehr Abbrüchen

Geprüft von der MDR WISSEN-Redaktion am 10.12.2021.

Faktencheck 6
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In Kanada dürfen seit 2017 Abtreibungspillen (Mifepristone) frei verkauft werden. Diese Freigabe sorgte für die Befürchtung, dass es dadurch mehr "gewollte" Schwangerschaftsabbrüche gäbe.
Für eine Untersuchung wurden deshalb insgesamt 315.000 Abtreibungen zwischen 2012 und 2020 betrachtet. Das Ergebnis: Die Gesamtzahl der Schwangerschaftsabbrüche nahm in diesem Zeitraum kontinuierlich ab - von 11,9 auf 11,3 Aborte pro 1.OOO Frauen. Zwar stieg der Wert der Abtreibungen mit Mifepristone von 2,2% im Jahr 2012 auf 31,4% in 2019, jedoch ohne Auswirkungen auf die Gesamtzahl.
In Deutschland sind nach § 218 StGB Abbrüche grundsätzlich strafbar, werden aber unter bestimmten Voraussetzungen nicht verfolgt.

Quellen: New England Journal of Medicine, Laura Schummers, Sc.D et al.

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