Wissen-News Espresso kann Alzheimer lindern – im Labor
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23. April 2024, 10:20 Uhr
Forschende haben im Espresso Inhaltsstoffe gefunden, die ein Protein hindern, im Gehirn zu verklumpen. Diese Verklumpung steht im Zusammenhang mit Alzheimer. Die Erkenntnisse könnten helfen, Präparate gegen Alzheimer und andere neurodegenerative Krankheiten zu entwickeln.
Starker Kaffee, gestärktes Gehirn: Espresso könnte dazu beitragen, Alzheimer-Symptome zu lindern. Das teilen Forschende im Journal of Agricultural and Food Chemistry mit. Sie konnten in Labortests nachweisen, dass Inhaltsstoffe im Espresso die Ansammlung sogenannter Tau-Proteine hemmen können. Von der Ansammlung dieser Proteine wird angenommen, dass sie im Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit stehen.
Bei gesunden Menschen tragen Tau-Proteine zur Stabilisierung von Strukturen im Gehirn bei, schreiben die Forschenden. Bei bestimmten Krankheiten können die Proteine zu Fasern verklumpen. Die Forschenden haben auf Grundlage handelsüblicher Bohnen Espresso zubereitet und als Inhaltsstoffe Koffein, Trigonellin, Genistein und Theobromin für Experimente ausgewählt. Letzteres ist eine anregende Substanz, die auch in Schokolade vorkommt. Das Tau-Protein wurde mit diesen Stoffen gemischt und die Mischung dann vierzig Stunden lang unter kontrollierten Bedingungen beobachtet. Mit zunehmender Konzentration des Espressoextraktes, des Genisteins oder des Koffeins konnte eine Verkürzung der verklumpten Tau-Fasern nachgewiesen werden.
Die Fasern erwiesen sich als nicht-toxisch für die Zellen und fungierten nicht als "Saat" für eine weitere Ansammlung. Sowohl Espressoextrakt als auch Koffein konnten zudem vorgeformte Tau-Fasern binden. Espresso ist nicht nur starker Kaffee, sondern ein Getränk, das bei hohem Druck durch fein gemahlenes Kaffeepulver gepresst wird. Espresso kommt auch in vielen Varianten wie Americano/Verlängerter, Latte Macchiato oder Espresso Martini vor. Die Bohnen unterscheiden sich in Zusammensetzung und Röstung von gewöhnlichem Kaffee. Ob die Ergebnisse auf andere Kaffeezubereitungsarten übertragbar sind, schreiben die Forschenden allerdings nicht. Im Fokus stehe aber ohnehin die Entwicklung bioaktiver Präparate gegen neurodegenerative Krankheiten auf Basis der Laborerkenntnisse.
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