Kosten der Erderwärmung Erderwärmung-Prognose: Pariser Klima-Abkommen spart langfristig Geld

28. Januar 2020, 12:57 Uhr

Weltweit steigende Temperaturen führen zu steigenden Kosten. Beim Verbraucher kommt zur Zeit vor allem eins an: Wir müssen für den Klimawandel blechen. Wir zahlen für die Energiewende, für den Umstieg auf klimafreundliche Energieträger, für die Vorbeugung neuer Krankheiten, für regionale und ökologisch angebaute Lebensmittel, für Fleisch, was nicht aus Massentierhaltung stammt. Klimawandel kostet.

Es sind die magischen zwei Grad Celsius Erderwärmung, die die Klimakosten auf ökologischer und auf ökonomischer Seite nicht explodieren lassen, so hat es ein Forscherteam aus Potsdam ermittelt. Die Forscher nutzten das Modell des US-Nobelpreisträgers William Nordhaus für ihre Computersimulationen. Anders Levermann ist Forscher am Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung und erklärt das Ergebnis:

Das heißt nicht, dass es nicht besser wäre, unter zwei Grad zu bleiben. Aber in der derzeitigen ökonomischen Situation, in der wir uns auf fossile Brennstoffe eingestellt haben, ist ein Umschwenken notwendig, um Klimaschutz zu betreiben. Und das kostet natürlich auch etwas.

Ohne Klimaschutz Erd-Erwärmung bei 5 Grad

In der Simulation ging es ausschließlich um die Kosten für den Ausstieg aus Energiegewinnung durch fossile Brennstoffe. Was kostet also zum einen eine Umstellung auf Alternativen wie Wind, Wasser oder Sonnenkraft? Und was kostet es uns zusätzlich, auf gestiegene Kosten durch die Erderwärmung zu reagieren? Die Studie belegt eindeutig: Je höher die Temperaturen, desto höher die Kosten.

Das Pariser Klimaabkommen hat gesagt, dass wir unter zwei Grad globaler Erwärmung bleiben wollen. Wenn wir aber keinen Klimaschutz betreiben, dann enden wir bei fünf Grad globaler Erwärmung. Gleichzeitig werden, wenn wir die Erwärmung weiterlaufen lassen, die Klimaschäden immer höher.

Anders Levermann
Anders Levermann
Anders Levermann. Bildrechte: imago/ZUMA Press

Klimaschutz zahlt sich am Ende ökonomisch aus

Fakt ist: Wetterextreme nehmen unter globaler Erwärmung zu. Fluten, starke Winde, der steigende Meeresspiegel – all das verursacht Kosten, sagt Anders Levermann. In Deutschland tun wir noch nicht genug um diese Klimafolgeschäden zu begrenzen.

Wir sehen natürlich ein Umschwenken überall. Wir haben in Deutschland das Klimapaket, wir haben den Kohleausstieg. Wir spüren auch, dass in der Automobil-Industrie ganz viel Bewegung ist. Die deutsche Automobil-Industrie ist da ein bisschen hinterher, aber weltweit ist ganz viel Bewegung drin. Das ist natürlich ein ganz starker wirtschaftlicher Sog, der davon ausgeht.

Anders Levermann

Bereits jetzt werden weltweit Milliarden in den Schutz vor den Auswirkungen des Klimawandels investiert. In Warnsysteme bei großer Hitze, UV-Strahlung, Erdbeben oder Überschwemmungen. Die Kosten für die Energiewende in Kauf zu nehmen könnten der Studie zufolge dazu beitragen, den Temperaturanstieg zu verlangsamen. Und das zahlt sich am Ende ökonomisch wieder aus.

cdi

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Bildrechte: MDR WISSEN, Panthermedia
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