Wissen-News Mangroven, Marschland & Korallenriffe: Klimawandel hat katastrophale Auswirkungen auf Küstengebiete
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22. August 2023, 13:32 Uhr
Wenn die Pariser Klimaziele nicht eingehalten werden, dürfte der Meeresspiegel stark ansteigen und weite Küstenregionen überfluten. Für viele sensible Zonen wie Mangroven und Koralleninseln hätte dies schlimme Folgen.
In einer umfangreichen Studie, an der insgesamt 17 Forschungsinstitute aus sechs Ländern beteiligt waren, wurde untersucht, wie sich die Küstengebiete an den stark steigenden Meeresspiegel am Ende der letzten Eiszeit anpassten und wie sich ein erneutes Ansteigen der Weltmeere heutzutage auswirken würde. Hintergrund ist die im Pariser Klimaabkommen 2015 festgelegte Obergrenze von 1,5 Grad zusätzlicher globaler Erwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter. Falls dies nicht erreicht wird, prognostizieren viele Modelle einen starken Anstieg des Meeresspiegels.
Einige Regionen an den Küsten der Weltmeere wie Mangroven, Marschen oder Korallenriffe gelten als sensible Ökosysteme, die vom Anstieg der Weltmeere besonders stark in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Dies hat die Analyse nun bestätigt. "Unsere Studie zeigt, dass sich diese Küstengebiete wahrscheinlich an einen gewissen Anstieg des Meeresspeiegels anpassen können, es aber Kipppunkte bei 1,5 bis 2 Grad Erderwärmung gibt, ab denen dies nicht mehr möglich sein wird", erklärt der Studienautor Neil Saintilan von der australischen Macquarie University.
Dabei fungierten gerade Mangroven und Marschen als Puffer zwischen Land und Meer, indem sie einen Teil der Wellenkraft absorbieren und Erosion verhindern. Dazu böten sie einen wichtigen Lebensraum für Fische und Küstenpflanzen, was wiederum für Fischerei und Tourismus von großer Bedeutung sei, so Saintilan. Zudem sei in ihnen viel Kohlenstoff (sogenannter "blauer Kohlenstoff") gespeichert, da sie Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre aufnehmen. "Kurz gesagt, können die Ökosysteme an den Küsten eine wichtige Rolle bei der Bewältigung des Klimawandels spielen", resümiert Simon Albert von der University of Queensland.
Links/Studien
Die Studie "Widespread retreat of coastal habitat is likely at warming levels above 1.5 °C" ist im Fachjournal "Nature"
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