Biologie Forschende erzeugen embryoähnliche Strukturen aus embryonalen Affenstammzellen
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18. April 2023, 09:19 Uhr
Forschenden aus China ist es erstmals gelungen, embryoähnliche Strukturen aus embryonalen Stammzellen von Affen zu erzeugen. Das Verfahren könne dazu beitragen, die molekularen Mechanismen der Embryonalentwicklung von Primaten zu entschlüsseln.
Obwohl die Wissenschaft schon weitreichende Einblicke in die menschliche Entwicklung hat, sind in Bezug auf die Entwicklung von Embryonen und die frühe Organbildung noch viele Unbekannte vorhanden. Die Forschung auf diesem Gebiet wirft ethische Fragen im Zusammenhang mit der Verwendungen von Embryonen auf. Untersuchungsmaterial ist nur begrenzt verfügbar. Forschende aus China sind der Lösung dieses Problems nun einen Schritt nähergekommen. Ihnen ist es erstmals gelungen, embryoähnliche Strukturen aus embryonalen Stammzellen von Affen zu erzeugen.
Die Forschenden setzten embryonale Makaken-Stammzellen in Zellkulturen einer Reihe von Wachstumsfaktoren aus. Daraus entwickelten sich embryoähnliche Strukturen, die auch Blastoide genannt werden. Unter dem Mikroskop betrachtet wiesen sie eine ähnliche Morphologie auf wie natürliche Blastozysten. Blastozysten sind fünf bis sechs Tage alte Embryonen mit einer komplexen Zellstruktur. Die weiterentwickelten Blastoiden wurden anschließend acht weiblichen Affen übertragen. Bei drei Affen nisteten sich die Strukturen in der Gebärmutter ein und führten zur Freisetzung typischer Schwangerschaftshormone. Aus keiner der Strukturen entwickelte sich ein Fötus und sie verschwanden nach ein paar Wochen wieder.
Die Forschenden wissen um die ethischen Bedenken, die mit dieser Art der Forschung verbunden sind, betonen aber, dass es große Unterschiede zwischen den embryoähnlichen Strukturen und natürlichen Blastozysten gibt. Entscheidend sei zum Beispiel, dass die Strukturen nicht über das gleiche Entwicklungspotenzial verfügen. Die Forschenden hoffen, das System zur Züchtung embryoähnlicher Strukturen aus Affenzellen weiterzuentwickeln, weil ihnen das ein nützliches Modell für künftige Studien liefern würde. Das Verfahren könne dazu beitragen, die molekularen Mechanismen der Embryonalentwicklung von Primaten zu entschlüsseln.