Covid-19 Corona: Neue Variante HV.1 in Deutschland bei 10 Prozent
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07. Dezember 2023, 12:57 Uhr
Die Lage bei Schnupfen und Corona bleibt in Deutschland im Vergleich zu den Vorwochen stabil hoch. Allerdings breitet sich auch hier die in den USA bereits dominante Variante HV.1 aus.
Hinweis: Dieser Beitrag bezieht sich auf die bis zum 30. November 2023 verfügbaren Daten. Aktuellere Werte finden Sie hier:
Das Robert Koch-Institut meldet für die vergangene Woche eine hohe, aber vergleichsweise stabile Zahl neuer Ansteckungen mit Erkältungen und Corona. Offiziell gemeldet wurden demnach 23.246 neue Infektionen mit Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich nur aber um einen kleinen Ausschnitt aller neuen Ansteckungen, da nur noch Patienten in Krankenhäusern durch Labortests überprüft werden.
Aus der repräsentativen SentiSurv-Studie in Rheinland-Pfalz gibt es dagegen aktuell noch keine neuen Daten. Hier lag der letzte ermittelte Wert der 7-Tage-Inzidenz bei 1.974 am 15. November, was hochgerechnet auf Deutschland etwas mehr als 1,6 Millionen neue Ansteckungen bedeutet.
In den USA dominante HV.1-Variante in Deutschland bei 10 Prozent
Zugleich entwickelt sich Corona aber immer weiter. So wird seit einigen Wochen in den USA die rasante Ausbreitung einer neuen Untervariante mit der Abkürzung HV.1 gemeldet. Dieser direkte Abkömmling von Eris (EG.5) scheint einen Wachstumsvorteil seinem Vorgänger gegenüber zu haben und dominiert laut einem Bericht des Senders NTV inzwischen das Infektionsgeschehen in den Vereinigten Staaten.
Auch in Deutschland beobachtet das RKI eine Ausbreitung der Variante. Hier habe Eris einen weiterhin dominanten Anteil von 46 Prozent an allen untersuchten Virusproben, HV.1 ist dabei aber noch enthalten. Einzeln betrachtet, kommt die in den USA dominante Virusversion in der ersten Novemberwoche auch bei uns bereits auf 10 Prozent, heißt es im aktuellen Wochenbericht. Einige Mediziner beobachten, dass die neue Variante bei ihren Patienten zu stärkerem und länger anhaltendem Husten (Bronchitis) führt. Bestätigungen dafür gibt es in Deutschland aber bisher nicht.
Ebenfalls zunehmend ist auch der Anteil der Variante Pirola (BA.2.86). Sie liegt jetzt bei 18 Prozent. "Auch wenn das von BA.2.86 und ihren Sublinien ausgehende Risiko für die öffentliche Gesundheit von der WHO derzeit als gering eingestuft wird, begründet vor allem der weltweite deutliche Anstieg von BA.2.86-Nachweisen die Einstufung als VOI [Variante unter Beobachtung, Anm. MDR WISSEN]."
RS-Virus nun bereits in 5 Prozent der Virusproben
Allgemein bleibt die Situation bei den Atemwegserkrankungen stabil. Abgesehen von Corona zirkulieren derzeit vor allem Rhinoviren, also die Erreger gewöhnlicher Erkältungen. Laut der Umfrageuntersuchung von Grippeweb steckten sich vergangene Woche etwa 8,8 Prozent der Deutschen mit einer neuen Infektion an, das entspricht insgesamt rund 7,4 Millionen Neuansteckungen.
Bei der Untersuchung der Virusproben im Stichprobensystem des RKI fanden Labore in 31 Prozent der Fälle Rhinoviren. Auf Platz zwei folge Sars-CoV-2 mit 24 Prozent. Das vor allem für Kinder gefährliche RS-Virus kommt nun auf 5 Prozent und Adenoviren (ebenfalls Erreger von Erkältungen) wurden in 4 Prozent der Proben gefunden.
Mehr Kinder wegen Atemwegsinfektionen im Krankenhaus
In den Krankenhäusern sei die Situation weiterhin stabil, allerdings würden jetzt wieder verstärkt Kinder mit RSV-Infektionen behandelt, so das RKI. "Die Zahl schwerer Atemwegserkrankungen durch RSV-Infektion steigt seit der 44. Kalenderwoche bei Kindern unter 4 Jahren deutlich an, jedoch wird aktuell eine geringere Dynamik beobachtet als bei der früher als üblich einsetzenden RSV-Welle in der Vorsaison." Im vergangenen Jahr erreichten Kinderintensivstationen an vielen Orten ihre Belastungsgrenze. Diese Situation droht aktuell nicht. Eine weitere gute Nachricht: "Hinweise auf eine beginnende Grippewelle gibt es bisher nicht."
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