Ein Kind wird geimpft
In einer kleinen Studie zeigte die Impfung keine schwerwiegenden Nebenwirkung bei Kindern, die zuvor PIMS durchgemacht hatten. (Symbolfoto) Bildrechte: IMAGO / epd

Covid-19 Corona: Impfung gut verträglich für Kinder nach PIMS

28. März 2022, 18:00 Uhr

Vertragen Kinder eine Corona-Impfung, wenn sie zuvor an einer Covid-19 erkrankt waren und dabei das Entzündungssyndrom PIMS entwickelt haben? Ja, sagen Forscher mit Blick auf Daten aus den USA und Italien.

In einigen seltenen Fällen kann eine Covid-19 bei Kindern zu einem massiven Überreagieren des Immunsystems führen. Die Folge ist das Multi-Entzündungssyndrom PIMS, im englischen Sprachraum auch bekannt als Multisystem Inflamatory Syndrome in Children (MIS-C). Die Erkrankung tritt meist einige Wochen nach der akuten Infektion auf und muss oft in einer Klinik behandelt werden.

Forscher aus den USA und Italien haben jetzt erforscht, wie gut Kinder, die eine PIMS-Erkrankung durchgemacht haben, eine Corona-Impfung vertragen. Bei einer kleinen Reihe von fünf jungen Patientinnen und zehn jungen Patienten (Durchschnittsalter 14,4 Jahre) führte eine Impfung mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer demnach nicht zu starken Nebenwirkungen.

Nach der Impfung keine Myokarditis, kein PIMS

Laut der im Fachjournal JAMA Network Open erschienenen Studie hatten sieben Kinder Schmerzen an der Einstichstelle. Jeweils vier Mal wurden Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen berichtet, jeweils einmal Fieber und Übelkeit. In den über neun Monaten nach der Impfung sei es weder zu erneuten Entzündungen, Myokarditis oder einem erneuten Auftreten von PIMS gekommen, schreiben die Forschenden.

Viele Eltern seien nach einer PIMS-Erkrankung ihres Kindes in Sorge, dass eine Impfung das Immunsystem erneut zum Überreagieren bringen könnte. Die Studienautoren schränken ihre Aussagen zwar ein mit Blick auf die kleine Zahl an untersuchten Kindern. Trotzdem gebe es nun zumindest einen starken Hinweis, dass die Impfung nach einer PIMS-Erkrankung grundsätzlich möglich sei.

Vergangene Studien hatten bereits gezeigt, dass eine Impfung Kinder im Fall eines Impfdurchbruchs vor PIMS schützen kann. Zugleich zeigen viele Studien, dass eine Impfung nach einer Infektion zu einem langanhaltenden hohen Schutz gegen das Virus führt.

(ens)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | Thüringenjournal | 09. Februar 2022 | 19:21 Uhr

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